EIE fordert Wetzikon bis in Schlussphase und verliert knapp

Im vorletzten EIE-Test standen mittwochs beim Zweitligisten wieder die aktuellen personellen Befindlichkeiten im Fokus. Gabriel Gretler gab seinen Rücktritt vom Rücktritt. Der EIE-Allrounder trat Ende letzter Saison 2018/19 eigentlich zurück, gab jetzt aber wegen dem personellen Engpass im EIE-Kader sein Comeback. Zusammen mit dem EIE-Nachwuchsspieler Marco Begert und Verteidiger Andrea Giacomelli bildete Center Gabriel Gretler bei seinem Ersteinsatz die dritte EIE-Angriffslinie. Illnau-Effretikon forderte den heimischen Erstligisten und lag dank Toren von Yves Förderreuther (2.), Jonas Bulach (12.) und Marco Vögeli zwischenzeitlich gar 3:1 in Vorsprung. 92 Sekunden vor Spielende besorgte Toni Szabo das 4:3 (1:2, 0:0, 3:1) für Wetzikon und bewahrte die lange überheblich auftretende Truppe von Roger Keller vor einer Blamage.

Bericht: Heinz Minder, Wetzikon

«Die Resultate der Testspiele haben für mich nebensächlichen Charakter», so Giorgio Giacomelli, unlängst im Hinblick auf die EIE-Saisonvorbereitung. Diese brachte seiner Mannschaft bis zum Meisterschaftsauftakt in zehn Tagen – Heimspielpremiere im Eselriet am Samstag, 21. September um 20 Uhr gegen Lenzerheide – nicht weniger als acht Partien. Sieben davon sind nun gespielt – vier davon (gegen Sursee, Erstligist Luzern, Meisterschaftsgegner Kreuzlingen/Konstanz und Weinfelden) konnte Illnau-Effretikon gewinnen, drei von dieser Testserie gegen Erstligist Rheintal, die Elite-B Junioren der Rapperswil-Jona Lakers und nun Wetzikon (Erstliga-Meister 2017/18) gingen für den EIE verloren.

EIE – unbekümmert und frei von der Leber weg…

Dass seine Mannschaft am Ende dem Gastgeber «nur» knapp mit 3:4 unterlag, freute Giacomelli natürlich. «Gegen einen vermeidlich viel stärkeren Gegner konnten wir heute ohne jeglichen Druck auftreten und das ist natürlich viel einfacher, wie wir es eben gerade gesehen haben». Frei und unbekümmert, frisch von der Leber weg ging sein Team in diesen siebten Test. «Wir waren heute ausgeruht», so der EIE-Headcoach. «Wir hatten zwei wirklich strenge Wochen hinter uns. Zwei Wochen, die von uns Regeneration forderten. Wir sind seit letztem Donnerstag, also seit sechs Tagen, nicht mehr auf dem Eis gewesen und das gab es bei uns in der bisherigen Vorbereitungszeit wirklich nie».

…liess sich nicht abschlachten…

Giacomelli bestätigte, dass «sich alle bei uns auf diesen Vergleichskampf freuten und bereit waren, zu zeigen, was wir können. Wir probierten, den Favorit zu kitzeln. Es hat am Schluss nicht ganz gereicht. Ich denke aber, dass die knappe Niederlage der Stimmung in unserer Mannschaft keinen Abbruch gibt. Wir waren sehr positiv und ich bin zuversichtlich für den weiteren Verlauf, denn mein Team hält immer zusammen». Erfreut war Giacomelli auch über die Tatsache, dass «wir uns gegen den routinierten Erstligisten nicht abschlachten liessen. Wir suchten in diesem Match unsere eigenen Möglichkeiten und versuchten, diese wenn immer möglich zu nutzen und haben es in solchen Phasen auch vielfach gut gespielt». Bis auf «drei, vier Breaks, die im Anschluss an eigene Super-Chancen unsererseits kamen in denen bei uns der letzte Pass nicht ankam, haben wir es heute wirklich ausgezeichnet gespielt». Der EIE-Headcoach bestätigte, dass «der starke Erstligist Wetzikon dann eben solche Chancen kaltblütiger zu verwerten vermag». So sei der 2:3 Anschluss und das 3:3 «wo wir in der eigenen Zone zu wenig konsequent waren, um die Schüsse blockieren zu können, in der Schlussphase des Spieles doch noch gefallen».

…kassierte in der Endphase noch drei Gegentreffer…

Der EIE-Trainer wertete aber den 4:3 Sieg Wetzikons «schlussendlich wohl verdient, weil die Mannschaft von Roger Keller ein Quäntchen besser war». Positiv stimmt ihn in seinem Schlussfazit, dass «wir heute über weite Stecken gut mithalten konnten». Das überraschte ihn schon etwas, denn «wir waren auch heute wiederum eine dezimierte Mannschaft, auch wenn bei Wetzikon sicher der eine oder andere Spieler nicht zum Einsatz kam».

…und muss nun auch ohne Stürmer Mirco Hofer auskommen

Weil Illnau-Effretikon ohne Mirco Hofer (Pfeiffersches Drüsenfieber), dazu die momentan Dauer-Abwesenden und Langzeit-Verletzten Claudio Beltrame (Militär), Justin Wieser, Fabio Giacomelli und Luca Müller (letztere beide wohl mit keinem EIE-Einsatz in dieser Saison); Tizian Müller und Jan Heuberger (beide Schule), Alexander Tkachenko (Beruf), sowie ohne Juniorenspieler vom Partnerteam Winterthur auskommen musste, schusterte Giorgio Giacomelli wieder eine neue Formation zusammen, in welcher sein Sohn Andrea, eigentlicher Defensivakteur, an der Seite des EIE-Rückkehrers und Center Gabriel Gretler zusammen mit Marco Begert die dritte Offensiv-Linie beim Zweitligisten bildete. Ausgerechnet gegen das spielerisch als stark eingestufte Wetzikon debütierte Gabriel Gretler, ohne Sommertraining und im Vergleich zu seinen alten und neuen Teamkollegen mit deutlichem Eistrainings-Defizit, kämpfe sich aber mit vorbildlichem Einsatz über die Runden.

Wetziker Arroganz will Trainer Roger Keller mit frühem Time-Out auslöschen

Wetzikon, das den Zürcher Oberländer-Vergleichskampf vor wenigen Tagen gegen Dürnten Vikings (2. Liga-Meister Ostschweiz und 2. Liga-Schweizer Meister der letzten Saison 2018/19) mit 6:1 für sich zu entscheiden vermochte, ging das Treffen gegen den EIE mit etwelcher Arroganz, hochnäsig und pomadigem Stil an. Nach 66 Sekunden lag der Erstligist auf Vorarbeit von Philip Beeler durch Yves Förderreuther aber 0:1 in Rückstand. Gian-Andrea Thöny vermochte für die Keller-Truppe den 1:1 Ausgleich zu erzielen, schaffte es aber nicht, das Diktat endgültig und nachhaltig selbst zu übernehmen. Illnau-Effretikon imponierte mit respektlosem Einsatz. Man ahnte, der EIE würde einfach nur so lange keck auf- und mitspielen, solange die Kräfte vorhanden sein würden. Den ersten Ausschluss des Spieles (Rykart/Beinstellen) nutzte Illnau-Effretikon um per Powerplay (Vorlage von Carlo Fäh) durch Verteidiger Jonas Bulach abermals in Führung zu gehen. Der 1:2 Rückstand nach zwölf Minuten liess bei Roger Keller die Glocken läuten. Er beorderte sein frühes Time-Out und erhoffte sich mit seinem Weckruf an seine Spieler etwas bewirken zu können.

EIE überstand zwei Ausschlüsse in schneller Folge und markierte das 3:1

Bei Illnau-Effretikon stand wiederum Dennis Volkart im Tor und zeichnete sich mehrfach aus. Mit guten und staken Paraden verhinderte der EIE-Keeper vorerst ein weiteres Erfolgserlebnis des Heimklubs. Kurz vor Halbzeit überstand der Zweitligist die beiden schnellen Ausschlüsse von Carlo Fäh und Lionel Kuhn. Praktisch vier Minuten in Folge in Überzahl agieren zu können, nutzte Wetzikon zur Resultatkorrektur nicht aus. Und für den Oberklassigen kam es noch schlechter. Marco Vögeli markierte in Zusammenarbeit mit Lionel Kuhn und Carlo Fäh nach torlosem Mitteldrittel kaltschnäuzig gar das 3:1 (45.). Wetzikon schaffte später (12:11 vor Schluss) von der rechten Seite aus den 2:3 Anschluss durch Nicolas Marzan.

Shorthander zur Wende

Zehn Minuten vor Ende des Testspieles musste der Wetziker Rykart zum zweiten Mal auf die Strafbank nachdem er den durchbrechenden Vögeli nur regelwidrig stoppen konnte (beide Mannschaften kassierten in diesem fairen Ausstich je sechs Zwei-Minutenausschlüsse). Im Powerplay überlief dann Yves Bader den weit in die gegnerische Zone aufgeschlossenen EIE und überlistete Dennis Volkart per Shorthander zum 3:3 Ausgleich. Wetzikon schaffte 92 Sekunden vor Spielschluss durch Toni Szabo noch das 4:3. Giacomelli nahm 44 Sekunden vor der Schluss-Sirene sein Time-Out und 27 Sekunden vor Ende noch Volkart anstelle eines weiteren, sechsten Feldspieles vom Eis. «Der Shorthander zum 3:3 Ausgleich schmerzt mich etwas», gestand Giacomelli nach Spielschluss. «Wir können aber garantiert sehr zu frieden sein, mit dem was wir heute hier gezeigt haben».

Samstags testet Illnau-Effretikon zum letzten Mal – gegen den SC Küsnacht – in der KEK um 20:15 Uhr – in einer Woche fällt dann der Startschuss zur Meisterschaft 2019/20 – zu welcher der EIE noch zwei neue Spieler «reaktivieren» will.

 

Eishockey: Mittwoch, 11. September 2019, Spielbeginn 20:15 Uhr.- 7. Testspiel des EHC Illnau-Effretikon: Wetzikon (1. Liga) – Illnau-Effretikon (2. Liga) 4:3 (1:2, 0:0, 3:1).- Eishalle Wetzikon.- 70 Zuschauer.- SR: Andreas Maddaloni (Emanuel König/Michel Nyffenegger).- Tore: 2. Förderreuther (Beeler) 0:1. 6. Thöny (Vesely/Eggimann) 1:1. 12. Bulach (Fäh, Ausschluss Rykart) 1:2. 46. Vögeli (Fäh/Lionel Kuhn) 1:3. 48. Nino Marzan (Szabo/Mathis) 2:3. 52. Bader (Schaub, Shorthander/eigener Ausschluss Rykart) 3:3. 58:28 Szabo (Nicolas Marzan/Schneider) 4:3.- Wetzikon: Werner (Neuenschwander); Schaub, Nicolas Marzan; Brotzge, Wittwer; Schneider; Eggimann, Laimbacher, Vesely; Beer, Jutz, Rykart; Bader, Szabo, Thöny; Mathis, Nino Marzan.- Illnau-Effretikon: Volkart (Werren); Bulach, Nicola Gretler; Thaler, Schwarz; Brunner, Brasser; Vögeli, Fäh, Lionel Kuhn; Beeler, Förderreuther, Lorenz Kuhn; Andrea Giacomelli, Gabriel Gretler, Begert.- Strafen: beide Mannschaften je 6-Mal 2-Minuten.- Bemerkungen: Wetzikon ohne Luchsinger; Buchmüller, Meier, Röllin.- Illnau-Effretikon ohne Mirco Hofer (Pfeiffersches Drüsenfieber), dazu die momentan Dauer-Abwesenden und Langzeit-Verletzten Claudio Beltrame (Militär), Justin Wieser, Fabio Giacomelli und Luca Müller (letztere beide wohl mit keinem EIE-Einsatz in dieser Saison); Tizian Müller und Heuberger (beide Schule), Tkachenko (Beruf), EIE ohne Juniorenspieler vom Partnerteam Winterthur.- Gabriel Gretler mit EIE-Comeback und Rücktritt von seinem Rücktritt (Ende letzter Saison), nach USA-Aufenthalt wieder EIE-Kader mit dabei. 11:43 nach 1:2 Rückstand Wetzikon mit Time-Out; 59:16 Time-Out Illnau-Effretikon; ab 59:33 ohne Torhüter Dennis Volkart, dafür mit weiterem/sechsten Feldspieler.-

Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon: 8. Und letztes Testspiel vor Saisonbeginn 2019/20: Samstag, 14. September 2019, Eishalle KEK (Küsnacht), Spielbeginn: 20:15 Uhr: SC Küsnacht (2. Liga) – Illnau-Effretikon (2. Liga).

 

 

 

 

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