EIE schlägt im Derby kurz vor Schluss zu

 

4. Dezember: Dürnten Viking - EIE 4:5 

Wenn der Tabellenzweite auf das Schlusslicht trifft, erzeugt das normalerweise im Vorfeld nicht besonders viel Spannung. Und die so unterschiedlich platzierten Teams dürften spielerisch auch nicht auf Augenhöhe sein und sich ein Duell auf hohem Niveau liefern.
 
Bericht: Zürcher Oberländer (ome)
 
 
 
Unangenehme Situation für Marco Lüber: Der Vikings-Goalie steht gleich zwei EIE-Stürmern gegenüber.
(Foto: Christian Merz)

 

Beides aber war der Fall beim ersten Oberländer Derby der Zweitliga-Saison zwischen den im Tabellenkeller steckenden Dürnten Vikings und dem EHC Illnau-Effretikon. Dank einem späten Tor setzte sich der EIE auswärts 5:4 durch.

Dass die Entscheidung erst in der Schlussphase fiel, passte in die Dramaturgie der Begegnung, in der die Dürntner bewiesen, dass sie in der Rangliste momentan unter Wert geschlagen sind. Die zwei Mannschaften sorgten für einen hochintensiven Match, in dem alle wichtigen Zutaten vorhanden waren: neun Tore, zahlreiche Strafen, reichlich Emotionen sowie eine Aufholjagd der Vikings, die nach einem zwischenzeitlichen 1:4-Rückstand Anfang des Schlussabschnitts zum 4:4 ausglichen. 

Bange Minuten nach Sturz in die Bande

Einen grossen Schreckmoment erlebten die rund 300 Zuschauer in Bäretswil sowie Akteure und Betreuter kurz vor der zweiten Drittelpause, als Gästespieler Andrin Bamert kopfvoran in die Bande stürzte. Bamert wurde lange auf dem Eis gepflegt, ehe er ins Spital überführt wurde. Der 18-Jährige hatte laut EIE-Sportchef Mike Häbig jedoch Glück im Unglück. Er erlitt keine schwerwiegenden Verletzungen, aber ein leichtes Schädel-Hirntrauma. 

«Das Wichtigste ist, dass Andrin nicht schwerer verletzt wurde», hatte das Resultat für Häbig für einmal nur zweite Priorität. Dennoch freute man sich beim Oberländer Tabellenzweiten, mit dem jüngsten Sieg Leader Eisbären St. Gallen weiterhin auf den Fersen bleiben zu können.

Trüber war die Gefühlslage derweil bei den Vikings. Seit dem Trainerwechsel – Thomas Meister übernahm anstelle des entlassenen Gunnar Hosner – haben die Dürntner fünf Niederlagen hintereinander kassiert. Man habe sich viel vorgenommen, sagte Christian Thiemeyer, der nun zusammen mit Meister die Equipe führt, nach dem Derby. Sein Kurzfazit: «Vieles richtiggemacht, am Ende jedoch für den Aufwand nicht belohnt worden.»

Vikings zeigen Moral  

Die Dürntner starteten sehr druckvoll und dominierten den Gegner – begünstigt auch durch drei Powerplays hintereinander. Der erstmals über 60 Minuten spielende Luca Tresch im EIE-Tor liess sich allerdings nicht bezwingen und zeichnete sich auch im weiteren Verlauf der Partie immer wieder aus.

Entgegen dem Spielverlauf gingen die Gäste durch Philip Beeler (8.) in Führung. Mit einem Doppelschlag zu Beginn des zweiten Abschnitts bauten sie diese auf 3:0 aus. Erst lenkte Claudio Beltrame in Überzahl unhaltbar ab, 17 Sekunden später brach Lorenz Kuhn durch und traf zum 3:0. 

Die Vikings erholten sich von diesem Nackenschlag allerdings zügig. Andy Rüegg schloss in der 29. Minute einen 2-gegen-Konter erfolgreich ab. Dass die Moral intakt ist, bewies das Heimteam auch nach dem vierten EIE-Treffer. Erneut Andy Rüegg (36.) verkürzte in doppelter Überzahl. Mit zwei schnellen Toren zu Beginn des  Schlussdrittels stellten die Vikings auf 4:4.

Das Derby begann neu, der Ausgang war wieder offen. Etwas mehr als drei Minuten vor dem Ende krönte Lorenz Kuhn dann seine starke Leistung mit einem sehenswerten Tor. Und er machte sich zugleich zum Matchwinner. Der EIE-Stürmer traf backhand zum 5:4.

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