Erste Playoff-Niederlage für Meister Dürnten

Die grosse Zuversicht den Meister auf dessen ungebremsten Sturmlauf zum erneuten Titelgewinn doch noch ein Bein stellen zu können, erfüllten sich. Der EHC Illnau-Effretikon (EE) schlug dienstags nach zwei 3:5 Niederlagen und einem 0:2 Rückstand in der Best-of-5 Serie Dürnten Vikings mit 5:3 (1:2, 2:0, 2:1). Damit zögerte der EIE sein drohendes Saisonende heraus. Die beiden Mannschaften werden sich donnerstags in einem weiteren und vierten Playoff-Final Derby in Bäretswil erneut gegenüberstehen (Spielbeginn: 20:15 Uhr). Der amtierende Meister musste seine Pokalfeier verschieben und wird diese wohl lieber im heimischen «Schürli» als im Effretiker Eselriet vornehmen. Der EIE zeigte wiederum eine kämpferisch hervorragende Kollektivleistung und kehrte nach einem 0:2 Rückstand dank Tore von Carlo Fäh (20.), Lionel Kuhn (21.) und Nicola Gretler (28.) zurück ins Spiel. Dürnten schaffte anfangs Schlussdrittel noch den 3:3 Ausgleich, doch Yves Förderreuther mit seinem Lucky-Punch in der Schlussphase (58.) und Carlo Fäh mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend (19 Sekunden vor Schluss) führten das überragende EIE-Kollektiv zum hoch verdienten Heimsieg.

Bericht: Heinz Minder

«Wir werden unser Bestes geben» so Giorgio Giacomelli einige Stunden vor dem Anpfiff zum dritten Spiel. Das Beste, war am Ende aber nicht gut genug, um den Meister in einem der drei Finalpartien doch noch bezwingen zu können. Auch Mike Häbig zeigte sich im Vorfeld der Dienstagspartie zuversichtlich und kämpferisch: «Wir werden am Dienstag zurück in die Serie kommen, garantiert», so der EIE-Sportchef. «Wir waren am Samstag bereits die bessere Mannschaft, aber leider zählt am Schluss nur das, was oben auf der Anzeige steht».

Geburtstagsgeschenk für EIE-Stürmer Mirco Hofer

Sie hatten sich einen solche Ausgang gewünscht. Mirco Hofer feierte an diesem Dienstag seinen 25. Geburtstag – ein besonderes Geschenk in Form eines weiteren, vierten Playoff-Finalspieles gab es aber von Gästeseite nicht freiwilliger Natur an die Adresse des EIE-Stürmers. Hofer, der zwar ohne persönliches Erfolgserlebnis in Form eines Torerfolges blieb, konnte sich am Ende über eine überragende Kollektivleistung mit seinen Mannschaftskollegen freuen.  

Bislang 12 Playoff-Spiele – 12 Mal EIE mit Rückstand gestartet…

Im Wissen, absolut nichts mehr verlieren zu können, konnte Illnau-Effretikon, bei dem wiederum Jonas Bulach fehlte und wie zuletzt auf dessen Verteidiger-Posten durch Allrounder Andrea Giacomelli ersetzt wurde, eigentlich befreiter Natur im Eselriet aufspielen. Doch man wollte dem gefährlich, konterstarken und äusserst torgefährlichen Gegner auch nicht ins offene Messer laufen. In seinen ersten zwölf Playoff-Treffen in dieser Saison geriet der EIE zwölf Mal(!) in Rücklage: 1:3 gegen Küssnacht am Rigi nach sieben Minuten im ersten- 0:2 im zweiten Match, wobei das 0:1 nach nur acht Sekunden Spielzeit früh fiel, dann gar 0:3 im dritten Spiel nach 19 Minuten. Auch gegen Kreuzlingen-Konstanz war der EIE-Start nicht besser oder erfolgreicher: 0:1 Rückstand nach 30 Sekunden im ersten Match; 0:1 Rückstand im zweiten Spiel nach 15 Sekunden und 0:1 Rückstand nach 65 Sekunden. Und auch im Halbfinal gegen Dielsdorf-Niederhasli war die EIE-Startbilanz nicht besser. 0:1 nach knappen fünf Minuten; 1:2 bei Halbzeit im zweiten Spiel; 0:1 nach 21 Minuten im dritten Match und 1:2 nach 36 Minuten. Und auch in der laufenden Best-of-5 Serie, dem Finalspiel gegen Dürnten Vikings setzte sich dieser Trend durch: 0:2 Rückstand nach sieben Minuten im ersten Spiel, und 0:1 Rückstand nach vier Minuten.

…dem Gesetzt der Serie folgende der 13. EIE-Rückstand im Powerplay

Im Spiel der letzten Chance überstand Illnau-Effretikon den ersten Ausschluss von Carlo Fäh noch schadlos, doch als kurz darauf Alexander Tkachenko in die Kühlboxes musste, schlug der Meister in seinem gefährlichen und eingespielten Powerplay zu und liess sich diese Offerte nicht mehr nehmen. Eingespielt die gegnerische Überzahl: Loris Voneschen, an diesem Abend Center der dritten Linie, der bereits mit elf Assists in diesen Playoff-Partien zu Buche steht, bediente seinen Captain und Noel Brunner besorgte das 1:0 seiner Farben (15.). Die EIE-Hoffnungen auf ein weiteres, viertes Finalspiel schwanden bereits kurz vor Ende des Startdrittels, als Mario Senn das 2:0 markierte (19.). 41 Sekunden vor dem Gang in die erste Drittels-Pause gelang aber Carlo Fäh, der im letzten Match aus beruflichen Gründen nicht mitspielen konnte, der enorm wichtige 1:2 Anschluss. Damit waren die Platzherren resultatmässig und im oft zitierten psychologisch wichtigen Moment wieder im Spiel. 

…wie Startdrittel beendet – so Mittelabschnitt gestartet

Schaffte Carlo Fäh 41 Sekunden vor Ende Startdrittel den 1:2 Anschluss – so doppelte der EIE zu Beginn des Mitteldrittels erfolgreich nach. 47 Sekunden nach Wiederbeginn reüssierte Lione Kuhn auf Zuspiel von Philip Beeler hin zum frenetisch umjubelten 2:2 Ausgleich. Der dritte Ausstich war damit wieder offen – das EIE konnte hoffen – das Derby konnte wieder neu beginnen. Für die neun euphorisch aufspielende Mannschaft von Giorgio Giacomelli/Roman «Didi» Diethelm kam es noch besser. Verteidiger Nicola Gretler brachte Illnau-Effretikon kurz vor Halbzeit mit seinem Treffer erstmals 3:2 in Führung (28.). Wegen eines Bandencheck kassierte EIE-Verteidiger Jan Heuberger noch eine Zweiminuten Strafe (plus zehn minütige automatische Disziplinarstrafe), und zwang das Trainerduo damit zu einer Umstellung bei den Abwehrspielern, zumal der ex-St. Moritzer erst knappe zehn Minuten vor Schluss wieder mitspielen konnte.  

…Exakte Ausgangslage wie am Samstag

Nach zwei intensiven Drittel lag der EHC Illnau-Effretikon exakt wie am vergangenen Samstag in Bäretswil 3:2 in Führung. In der Schlussphase kehrte der Meister damals aber das Spiel noch zu seinen Gunsten und bezwang den EIE am Schluss mit 5:3. Sollten sich das gar wiederholen oder würden die Platzherren diesmal im eigenen Stadion den zu erwartenden gegnerischen Sturmlauf überstehen? Kaum hatte Mischa Rüegg dann seinen «Zweier»  (Hoher Stock) abgesessen, markierte er auf Zuspiel von Diego Ardizzone und Adrian Stoop hin den 3:3 Ausgleich (47.). Im heissumstrittenen, kampfbetonten Klassefight auf gleicher Augenhöhe, überstanden beide Mannschaften je einen weiteren Ausschluss. Knappe zwei Minuten vor Schluss landete dann Yves Förderreuther mit seinem Lucky-Punch das 4:3.

Senn mit Match-Strafe gesperrt für Donnerstag

Der 3:4 Rückstand ging den Gästen hart an die Nieren. Diesmal schaffte der Meister die Wende im Schlussdrittel nicht mehr. Diesmal verteidige der EIE nicht nur gekonnt seine Führung, sondern besorgte durch Carlo Fäh und dessen zweiten Treffer an diesem Abend 19 Sekunden vor Schluss das 5:3. Zuvor brannten bei Senn die Sicherungen durch. Dürnten-Stürmer leistete sich eine Matchstrafe und wird folglich am Donnerstag gesperrt sein. Mit überragender Kollektivleistung und unbändigem Einsatzwillen revanchierte sich der EHC Illnau-Effretikon für die zwei ersten 3:5 Niederlagen und hat nun Dürnten mit dem gleichen Resultat als erste Mannschaft in diesem Playoff-Winter überhaupt schlagen können. Chapeau!

 

Stand Playoff-Fina Illnau-Effretikon – Dürnten Vikings 0:2. 3. Spiel, 2. Liga-Playoff-Final: Dienstag, 10. März 2020: Illnau-Effretikon (EIE) – Dürnten Vikings 5:3 (1:2, 2:0, 1:1) Eishalle Eselriet (Effretikon). - 512 Zuschauer.- SR: Daniel Bertolo/Stefan Krsmanovic. Tore: 16. Noel Brunner (Loris Voneschen, Ausschluss Tkachenko) 0:1. 19. Senn 0:2. 19:19 Fäh 1:2. 20:47 Lionel Kuhn (Beeler) 2:2. 28. Nicola Gretler 3:2. 58. Förderreuther 4:3. 59:41 Fäh 5:3. Illnau-Effretikon: Volkart (Heeb); Giacomelli, Schwarz; Thaler, Heuberger; Nicola Gretler, Brunner; Zähner. Beeler, Beltrame, Tkachenko; Vögeli, Förderreuther, Lionel Kuhn; Hofer, Gabriel Gretler, Lorenz Kuhn; Fäh, Müller, Begert. Dürnten Vikings: Bona (Paulo Ardizzone); Moreno Voneschen, Oliver Brunner; Tobler, Hofer; Lüthi, Noel Brunner; Tschanz, Diego Ardizzone; Yves Rüegg, De Martin, Andy Rüegg; Senn, Mischa Rüegg, Stoob; Deubelbeiss, Loris Voneschen, Kunz; Humbert, Stuber, Duss. Strafen: Illnau-Effretikon 6x2 Minute, plus 1x10 Minuten (Automatisch Disziplinarstrafe/Bandencheck/Heuberger); Dürnten Vikings 4x2 Minuten, plus 1x5 Minuten, plus Spieldauer-Disziplinar-Match-Strafe/Senn) Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne die beiden Torhüter Dominic Werren (Militär/RS) und Joel Stücheli (krank), Yves Brasser (Knieverletzung/Innenband), Justin Wieser (Verletzt/Aufbau) und Jonas Bulach. 25. Geburtstag von EIE-Stürmer Mirco Hofer. Dürnten Vikings ohne die beiden Torhüter Patrick Büsser und Fabian Ryffel, sowie ohne Thomas Dietrich und Florian Blatter.

Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon (EIE): 3. Spiel, 2. Liga-Playoff-Final: Dürnten Vikings – Illnau-Effretikon, Donnerstag, 12. März 2020, Spielbeginn Eishalle «Schürli» 20:15 Uhr.- Stand Final-Playoff-Serie Best-of-5: EIE – Dürnten Vikings 1:2.

 

 

 

 

 

 

 

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