Dürnten beendet EIE-Lauf

Meisterliche Vorstellung von Dürnten beendet EIE-Bilanz von 15 ungeschlagenen Heimspielen

Der erste Playoff-Final zwischen dem EHC Illnau-Effretikon (EIE) und Dürnten Vikings endete am Donnerstag mit der stattlichen Zahl von 405 Zuschauern mit einer 3:5 (0:2, 0:3, 3:0) EIE-Niederlage. Für die Einheimischen brach damit gleichzeitig ihre Serie der erfolgreichen Heimspiele. Letztmals verlor Illnau-Effretikon im heimischen Eselriet am Donnerstag, 21. Februar 2019. Bezwinger war damals auch Dürnten Vikings. Für den EIE bedeutete die damalige 3:4 (1:3, 0:1, 2:0) Niederlage das Ende des Playoff-Viertelfinales und somit gleichzeitig das Saisonende für die EIE-Truppe.

Die Partie nahm für den EIE einen schlechten Beginn, kassierte dieser doch das 0:1 durch einen Shorthander von Topskorer Yves Rüegg. Nach Halbzeit und einem 0:2 Rückstand musste Illnau-Effretikon in schneller Folge drei weitere Gegentreffer des amtierenden 2. Liga-Schweizer Meister einstecken. Die (Vor)-Entscheidung fiel in Effretikon damit im Mitteldrittel. Zu Beginn des Schlussdrittels wechselte der EIE die Keeper aus. Robin Heeb übernahm von Dennis Volkart und gleich darauf verkürzten Claudio Beltrame (44.) und 50 Sekunden später Lorenz Kuhn zur 2:5 Resultatkosmetik. Philip Beeler schaffte zehn Minuten vor Schluss gar noch das 3:5, womit am Ende das Resultat aus EIE Sicht nicht mehr so brutal klar und einseitig von der Anzeige-Tafel leuchtete.  

Bericht: Heinz Minder

Illnau-Effretikon war in dieser Saison 2019/20 bislang im Eselriet nicht zu bezwingen. Der EIE überstand nicht nur seine neun Gruppen-Heimspiele mit makelloser Bilanz, sondern auch die letzten sechs Playoff-Partien (zwei gegen Küssnacht am Rigi, zwei gegen Kreuzlingen-Konstanz und zwei gegen Dielsdorf-Niederhasli. Im 16. Heimspiel heisst der erste EIE-Bezwinger nun also wieder – Dürnten Vikings, die in ihrem 101. Playoff-Spiel seit 2011/12 die imposante EIE-Serie zu stoppen vermochten und damit ihre eigenen Ambitionen auf die erfolgreiche Titelverteidigung anmeldeten.

Justin Wieser verzichtet nach Test-Come-Back in Dielsdorf

Fehlten donnerstags im vierten Halbfinal-Playoff-Derby zwischen Dielsdorf-Niederhasli und Illnau-Effretikon (4:2 EIE-Sieg) der Mannschaft von Giorgio Giacomelli/Roman «Didi» Diethelm mit Yves Brasser (Knieverletzung/Innenband), Mirco Hofer (krank), Dario Brunner; Carlo Fäh, Andrea Giacomelli und Nicola Gretler sechs Stammspieler, verriet das Mannschaftsblatt vor Spielbeginn, dass Hofer, Brunner, Fäh, Giacomelli und Nicola Gretler wieder mit von der Partie waren und Tizian «Tiz» Müller wurde als siebter Verteidiger aufgeführt. Vergeblich suchte man zudem den Namen von Justin Wieser. Der EIE-Stürmer, der donnerstags erstmals in diesem Winter überhaupt zu einem Ernstkampf antreten konnte, gab aber nach seinem Test-Come-Back Forfait. Wieser, im Sommertraining mit einer weiteren, dritten Schulterverletzung monatelang ausgefallen winkte ab: «Der Testspiel-Einsatz in Dielsdorf zeigte, wie instabil meine Schulter trotz monatelanger Therapie noch immer ist», meinte Wieser und sprach von einer «mega instabilen Sache, denn die Schulter spickt immer wieder raus und rein». Der EIE-Stürmer meinte, «ich muss die ganze Sache mit dieser Verletzung in der Schulthess-Klinik weiter abklären lassen». Justin Wieser erlitt am 15. Dezember 2018 im EIE-Heimspiel gegen Dürnten Vikings nach einem ungeahndeten gegnerischen Foulspiel an der Bande eine Schulterverletzung, die ihn in jüngster Zeit bereits monatelang aus dem Team drängte.

Yves Rüegg eröffnet Finale mit Shorthander…

Das Finale begann für Illnau-Effretikon schlecht. Eigentlich so, wie die bisherigen Playoff-Partien des EIE – der Tradition entsprechend mit einem Rückstand. Zwar kassierte Loris Voneschen als erster Akteur einen Zweier, doch in dieser Phase markierte Yves Rüegg, Voneschen sass genau mal die Hälfte seiner Strafe ab, dann mit seinem 297. Skorerpunkt das 1:0 des Meisters. Der EIE hatte Mühe, ins Spiel zu finden und sah sich nach knappen sechs Minuten bereits mit einem Zwei-Tore-Rückstand konfrontiert. Auf Vorlagen von Michel Kunz/Alain Deubelbeiss bezwang Dürntens-Captain Noel Brunner EIE-Keeper Dennis Volkart zum zweiten Mal.  Ausser je zwei weiteren Strafen gibt es ansonsten in diesem intensiven ersten Derby keine weiteren Treffer mehr zu vermelden, womit die Einheimischen mit dem Handy-Cap eines Zwei-Tore-Rückstandes in die erste Drittels-Pause gehen konnten.

Apropos – Gebrüder Rüegg: Auch wenn man es in den Reihen von Dürnten Vikings nicht gerne hört, wenn deren Gegner oftmals vom «HC Rüegg» sprechen, betonte man beim Meister: «Wir leben nicht nur von den Rüeggs – wir sind ein Team». Keine anderen 2. Liga-Spieler können auf mehr Erfahrung, Routine und Scorer-Qualitäten zurückblicken als die «Rüeggs». Gemeint sind mit «den Rüeggs»:

  • Mischa (Jahrgang 1988)
    der älteste der Rüeggs bestritt bei GCK Lions 13 Partien in der Nationalliga-B, spielt nun seine siebte Saison bei Dürnten und hat es in seinen 180 Partien (110 Meisterschaft/70 Playoff) auf 194 Skorerpunkte gebracht. 45 Tore und 78 Assists in der Meisterschaft, sowie 20 Playoff-Treffer und 51 Assists.
  • Andy (Jahrgang 1990)
    wechselte 2010/11 von Erstligist Wetzikon zu Dürnten, steckt in seinem zehnten Jahr bei Dürnten und bestritt bislang 268 Spiele (173 Meisterschaft/95 Playoff) und hamsterte in dieser Zeit genau 300 Skorerpunkte (103 Meisterschat/101 Assists, dazu 51 Treffer in den Playoff-Spielen und 45 Assists).
  • Yves (Jahrgang 1992)
    der jüngste der drei hockeyspielenden Brüder kam auf Leihbasis 2011/12 vom ZSC (Elite-B Team) nach Dürnten und hat es inzwischen beim Zweitligisten auch schon auf 244 Spiele gebracht. In dieser Zeit konnte er sich insgesamt 296 Skorerpunkte (95 Tore- und 98 Assists in der Meisterschaft, dazu 103 Playoff-Punkte – 50 Tore- und 53 Assists) gutschreiben lassen.  

Praktisch auf einem Bein durchraste der dreifache 2. Liga-Regional-Meister (Ostschweiz) und amtierende erste 2. Liga-Schweizer-Meister die diesjährige Playoff-Serie. Keiner der drei Gegner vermochte Dürnten zu schlagen. Dürnten Vikings entschied jede Serie mit 3:0 Siegen. So den Achtel-Final-Auftakt gegen Schaffhausen 4:3, 8:3 und 11:0, im Viertelfinal kam dann Bellinzona ebenfalls chancenlos mit 0:3 unter die Räder (4:5, 2:7 und 3:4). Im Halbfinal leistete Bassersdorf zwar harte Gegenwehr, konnte aber auch nicht verhindern, dass die Zürcher Unterländer ebenfalls mit 0:3 auf der Strecke blieben (4:5, 1:3 und 2:4).

(Vor)-Entscheidung nach Halbzeit mit drittem Gegentreffer…

Das Bestreben der Mannschaft von Headcoach Giorgio Giacomelli zur Resultatverbesserung, Korrektor wurde im Mitteldrittel nicht belohnt. Im Gegenteil. Kurz nach Halbzeit schaffte der amtierende Meister aus dem Oberland mit dem dritten Treffer, erzielt durch Adrian Stoob (Assists Andy Rüegg) bereits die Vorentscheidung. Für Illnau-Effretikon kam es noch schlimmer.

…gefolgt von einem Doppelschlag zum Ende der makellosen EIE-Heimbilanz

Kaum nach dem dritten Gegentreffer wieder angespielt, fiel per Doppelschlag und Vorlage des Torschützen Stoop durch Mario Senn das 0:4 aus EIE-Sicht, der damit das erste Finalspiel vorzeitig abhacken konnte, denn keiner der über 400 Zuschauer glaubte mehr, dass dem Heimklub per Effort noch eine Wende glücke würde. Damit bahnte sich im Eselriet gleichzeitig das Ende des EIE-Heimrekords von 15 ungeschlagenen Spielen an, denn in der Phase des zweiten Drittels (nach Halbzeit) standen die Einheimischen gegen den euphorisch auftretenden Gast, mächtig neben den Schuhen und kassierten noch vor der zweiten Pause das 0:5 durch Michel Kunz (38.).

EIE-Torhüterwechsel vor Schlussdrittel: Robin Heeb kommt für Dennis Volkart

Mit einem Torhüterwechsel wollte das Trainerduo Giacomelli/Diethelm für das Schlussdrittel nochmals neue Impulse setzten. Robin Heeb übernahm von Dennis Volkart, der 2006/07 bei den Junioren A der Huskys und im gleichen Jahr noch zu 15 2. Liga-Spielen bei Dürnten kam. Dem EIE-Center der ersten Linie, Claudio Beltrame, gelang es dann auf Zuspiel von Philip Beeler und Alexander Tkachenko Dürntens Keeper Daren Bona erstmals zu bezwingen (45.). Damit schien sich der Knoten in den EIE-Beinen plötzlich gelöst zu haben, denn nur 50 Sekunden nach dem 1:5 reüssierte Lorenz Kuhn im Alleingang zum 2:5. Und weil es im eigenen Stadion doppelt schön ist eigene Treffer bejubeln zu können, setzte Philip Beeler auf Vorlage von Alexander Tkachenko vor Anbruch der letzten zehn Minuten mit dem 3:5 gleich noch eins drauf.

Erste zwei Drittel an Meister – EIE erwachte am Schluss

Der Playoff-Final ist mit der EIE-Schlappe und Klasse-Vorstellung von Meister Dürnten Vikings richtig lanciert. Samstags geht es in Bäretswil weiter. Illnau-Effretikon muss sich etwas einfallen lassen, will man nicht wie alle übrigen Teilnehmer dieser Playoff-Serie gegen Dürnten mit einer 0:3 aus der Best-of-5 vorzeitig ausscheiden. Die Mannschaft von Gunnar Hosner und Christian Thiemeyer hat einmal mehr bewiesen, dass Dürnten Vikings dann wirklich bereit sind, wenn es um die Wurst, respektive den Pokal geht und, dass der Weg auf das oberste Treppchen der 2. Liga wie in jüngster Vergangenheit, immer nur über Dürnten führen wird. Der EHC Illnau-Effretikon der am Donnerstag erst im Schlussdrittel erwachte und aufblühte bewies aber, dass man gegen den Meister durchaus auch Tore zu erspielen vermag. Die Gäste fühlten sich in Effretikon allerdings nach der komfortabel anmutenden 5:0 Führung etwas zu früh auf ihrer persönlichen «Ehrenrunde» und reagierte in der Schlussphase äusserst hektisch auf die drei EIE-Gegentreffer. Dürnten kassierte am Ende vier Strafen in schneller Folge. Diese konnten die Platzherren aber nicht ausnutzen.

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga: Donnerstag, 5. März 2020, Eishalle Eselriet (Effretikon), Spielbeginn: 20:15 Uhr: 1. Runde - Playoff-Final: Illnau-Effretikon – Dürnten Vikings 3:5 (0:2, 0:3, 3:0).Eishalle Eselriet (Effretikon). - 405 Zuschauer.- SR: Armando Lamers/Lars Arpagaus. Tore: 4. Yves Rüegg (Shorthander, eigener Ausschluss Loris Voneschen) 0:1. 7. Noel Brunner (Deubelbeiss/Kunz) 0:2. 34. Stoob (Andy Rüegg) 0:3. 35. Senn (Stoob) 0:4. 38. Kunz (Tobler) 0:5. 44. Beltrame (Beeler/Tkachenko) 1:5.  44. Lorenz Kuhn 2:5. 51. Beeler (Tkachenko) 3:5. Illnau-Effretikon: Volkart (Heeb); Bulach, Schwarz; Thaler, Heuberger; Nicola Gretler, Brunner; Müller; Beeler, Beltrame, Tkachenko; Vögeli, Förderreuther, Lionel Kuhn; Fäh, Gabriel Gretler, Lorenz Kuhn; Hofer, Begert, Giacomelli. Dürnten Vikings: Bona (Paulo Ardizzone); Hofer, Tobler; Stuber, Loris Voneschen; Diego Ardizzone, Oliver Brunner; Moreno Voneschen; Tschanz, Lüthi, Yves Rüegg; Noel Brunner, Humbert, Deubelbeiss; Mischa Rüegg, De Martin, Stoob; Kuns, Senn, Andy Rüegg. Strafen: Illnau-Effretikon 3x2 Minuten; Dürnten Vikings 7x2 Minuten.-Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne die beiden Torhüter Dominic Werren (Militär/RS) und Joel Stücheli (krank), Yves Brasser (Knieverletzung/Innenband), Justin Wieser (Verletzt/Aufbau).- Dürnten Vikings ohne die beiden Torhüter Patrick Büsser und Fabian Ryffel, sowie ohne Thomas Dietrich, Florian Blatter und Fabian Duss. 40:00 Torhüterwechsel Illnau-Effretikon: Robin Heeb übernimmt den Posten von Dennis Volkart.

Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon (EIE): 2. Spiel, 2. Liga-Playoff-Final: Dürnten Vikings – Illnau-Effretikon, Samstag, 7. März 2020, Eishalle Schürli (Bäretswil), Spielbeginn: 17:30 Uhr. – Stand Final-Playoff-Serie Best-of-5: EIE – Dürnten Vikings 0:1.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.