EIE beweist Auswärtsstärke eindrücklich gegen EVDN

«Ich bin froh, dass es uns heute so gelungen ist». Dies die Aussage von Dieter Wieser, dessen Truppe auf die 4:5 Heim-Niederlage gegen den EVDN samstags im Erlenpark die eindrückliche Antwort gab. Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) steckte die Dienstagspartie bravourös weg und glich mit einem 5:1 (0:0, 2:1, 3:0) in Dielsdorf die Best-of-5 Serie zum 1:1 aus. Wermutstropfen am höchst intensiven und teils hektischen Fight: Der EIE bei dem Captain Thomas Korsch an allen fünf Treffern mitbeteiligt war, kurz vor Ende Mitteldrittel Mirco Hofer nach ungeahndetem Bandencheck mit Verdacht auf Rippenbruch verloren.

Bericht: Heinz Minder, Erlenpark Dielsdorf

Von 34 Meisterschaftspunkten hat der EHC Illnau-Effretikon (EIE) 24 auswärts erobert. Seine Heimschwäche offenbarte der EIE nun auch am vergangenen Dienstag. Zum Auftakt der Playoffs vergeigte Illnau-Effretikon im Eselriet gegen Dielsdorf-Niederhasli eine komfortabel anmutende 4:0 Drittels Führung und verlor am Ende über die Overtime 4:5 (4:0, 0:1, 0:3; 0:1). Samstags ging die Best-of-5 Serie im Erlenpark in Dielsdorf weiter. Dieter Wieser zeigte sich nach der 4:5 Heimpleite gleich wieder zuversichtlich, als er den ersten Schock etwas verdaut hatte und gab drei Prognosen ab. «Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir diesen Gegner schlagen können» und «auswärts gewinnen wir eh immer», sowie, «nun gehen wir halt über Dielsdorf-Niederhasli über vier Spiele».

Jetzt garantiert noch zwei weitere Spiele – donnerstags und samstags

Der EIE-Trainer kennt seine Pappenheimer. Und der EIE-Headcoach hatte recht. Seine Prognose bestätigte der EIE und siegte auswärts, schon fast obligatorisch. Der 1:1 Ausgleich in der Serie zwischen Illnau-Effretikon und dem EVDN bedeutet, dass sich diese beiden Mannschaften garantiert in der kommenden Woche noch zwei Mal gegenüberstehen. Donnerstags um 20:15 Uhr im Eselriet und samstags nochmals im Erlenpark (wieder um 17:30 Uhr). Sollte bis dann keiner der beiden Vereine in der Best-of-5 Serie drei Mal gewonnen haben, käme es am Dienstag, 12. Februar um 20:15 Uhr in Effretikon zum grossen Showdown.

EIE-Chancenplus anerkennt auch EVDN-Sportchef Max Walder

Um nicht weiter unter argen Erfolgsdruck zu geraten, brauchte Illnau-Effretikon samstags dringendst den Ausgleich der Serie in Form eines Auswärtssieges. So entschlossen die Zürcher Oberländer im ersten Match gegen EVDN antraten und mit einem 4:0 Startdrittel auf bestem Kurs waren, so resolut und zielstrebig traten die Gäste im Erlenpark vor 194 Zuschauern (was Aussage des Platz Speakers Saison- und Stadionrekord bedeutete) in Erscheinung. Und der EIE erkämpfte sich ein klares Chancenplus. Das bestätigte in der ersten Drittels Pause auch Max Walder. Der ehemalige EIE-Kaderspieler und jetzige Sportchef des Eissportvereines Dielsdorf-Niederhasli anerkennend nach den ersten zwanzig Minuten: «Ja. Der EIE hatte eben klar mehr Chancen als wir». 

Match in Dielsdorf intensiv und phasenweise sehr hektisch

Egal welcher Klubfarbe die Zuschauer angehörten, sie sahen ein Illnau-Effretikon das sich im ersten Abschnitt Chance um Chance fast im Halbminuten-Takt erarbeitete. Temposchnell kamen die Zürcher Oberländer aus ihrer für einmal über drei Drittel kompakt und sicher stehenden Defensive heraus. Dennis Volkart war der ruhende Pol. Auch wenn die Partie phasenweise mehr als hektisch, die Stimmung hoch explosiv war, die Spieler beider Lager noch so aggressiv und impulsiv, Volkart konnte nichts aus der Ruhe bringen. Seine Sicherheit strahlte enorm auf seine Vorderleute aus. Überragende Akzente setzte die erste Linie, im Startdrittel allen voran Marco Vögeli. Mit seiner läuferischen Überlegenheit fuhr er die Gegner in Grund und Boden, war, wenn auf dem Eis, kaum zu bremsen und zu halten. Vögeli bekam in der sechsten Minute seinen grossen Auftritt.

Lionel Kuhn wird regelwidrig am Torschuss gehindert: Penalty

Lionel Kuhn, der sich von seinem Wadenbeinbruch langsam erholt, aber noch immer mit einer Platte im lädierten Bein spielt, konnte bei seinem ungestümen Durchbruch nur noch regelwidrig von Mischa Breiter am erfolgreichen Torschuss gehindert werden. Klares Verdikt: Strafstoss. Vögeli übernahm, EVDN-Keeper Timo Buri fuhr dem EIE-Stürmer seitlich knappe zwei Meter entgegen und Vögeli hämmerte die Scheibe an den linken Torpfosten. Im weiteren Verlauf tauchten viele EIE-Spieler vor Buri auf. Bereits im Startdrittel musste der heimische Eismeister drei Mal auf das Feld, um das Torgehäuse neu verankern zu können (kam während des Spieles insgesamt sechs Mal vor). Für die EVDN-Spieler gab es willkommene Erholungszeit, während sich die EIE-Spieler über den Versuch ihr Tempospiel zu brechen verständlicherweise mächtig ärgerten. Noch ehe das von Illnau-Effretikon klar dominierte Startdrittel zu Ende war, hatte der EIE durch Yves Förderreuther den zweiten Pfostenknaller zu vermelden, in jener Phase, als Nicola Gretler den ersten EIE-Ausschluss in der Kühl boxe absass (18.).

Dem Gegner gezeigt was wir können

«Wir wussten heute klar, was wir wollten», so Dieter Wieser. «Und das zogen wir dann auch konsequent durch». Der EIE-Headcoach verriet, dass «wir in diesem Match nicht an das Ganze dachten, sondern Shift to Shift und unser Spiel so klar etappierten». Kassierte seine Mannschaft dienstags noch zwei Powerplay Tore, überstand der EIE den ersten Ausschluss schadlos und liess dem Gegner nichts zu. «Heute zeigten wir dem EVDN klar, was wir können».

EVDN führt nach Tohuwabohu vor Volkart

Anfangs Mitteldrittel musste Jan Heuberger für den Heimklub auf die Bank, dann gleich kurz aufeinander Mirco Hofer und Thomas Korsch. Als Hofer wieder im Spiel war, markierte Fabian Rufer in Überzahl (24 Sekunden vor Ablauf der Strafe von Korsch), mit brachialer Gewalt vor Volkart und aus einem Tohuwabohu heraus, das 1:0 für die Einheimischen. Illnau-Effretikon steckte diesen Tiefschlag bravourös weg und antwortete sportlich. Erst bewies Korsch seine noch immer vorhandene Torgefährlichkeit. Über halblinks kam der EIE-Captain vor Buri, schaute und bewies viel Ruhe und Übersicht und hämmerte dann die Scheibe unhaltbar für EVDN-Keeper Buri unter den Netzhimmel zum 1:1 Ausgleich. Dann musste Yves Förderreuther raus, war mit dieser Strafe nicht zufrieden und kassierte noch einen Zweier für «unsportliches Verhalten».

Schiedsrichter teils überfordert

Nun. Natürlich sind die Schiedsrichter Herr auf dem Platz. Sollten sie wenigstens sein. Ihre Leistung in Dielsdorf war aber mehr schlecht als recht. Unverständlich ist, dass der Verband noch immer alle Hebel in Bewegung setzt, damit auch der Amateur-Hockey, sprich 2. Liga immer schneller wird. Der markante Wandel scheint aber am Verband vorbei gegangen zu sein. Noch immer werden Zweitliga-Spiele und gerade die Playoff-Partien die noch intensiver und schneller, mit noch mehr Haken und Ösen ausgefochten, nur von zwei Unparteiischen geleitet. Wenn dann einer der Schiedsrichter (Adrian Gubser) einen Meter an jenem Zweitkampf an der Bande tatenlos zusieht, wie der EVDN Captain Fabian Rufer in der 38. Spielminute den durchbrechenden Mirco Hofer an die Bande nagelt und schliesslich durch die Sanität vom Eis geführt werden muss (Verdacht auf Rippenbruch) und diese Aktion ungeahndet toleriert, muss man sich nicht wundern, wenn ein Playoff-Spiel am Ende eskaliert.

EIE reisst mit Korsch-Shorthander Führung an sich

Zum Zeitpunkt von Hofers-Ausscheiden führte Illnau-Effretikon, denn mit einem Shorthander, (Vorlage Marco Vögeli) auf Thomas Korsch, kippte der EIE mittels Doppelschlages die Partie vom 0:1 zum 2:1 (33.). «Wir versuchten, das ganze Spiel hindurch ruhig zu bleiben und uns trotz gegnerischen Versuchen nicht provozieren zu lassen», so Dieter Wieser. Und in jener Phase hatte dann das Duo Gabriel Gretler/Carlo Fäh gar noch eine zweite Chance zu einem Shorthander. Nach Hofers Ausscheiden wurde das Spiel intensiver, phasenweise sehr hektisch, mit impulsivem Zweikampfverhalten.

EIE markiert insgesamt drei Powerplaytreffer

Der 1:2 Spielstand versprach enormen Zündstoff für das Schlussdrittel. Doch für einmal konnte Illnau-Effretikon mit generösem Einsatzwillen jedes Spielers, die Kadenz hochhalten und. Der EIE erlitt keinen Leistungseinbruch und hatte das Spiel und den Gegner komplett im Griff. Erleichternd dabei, dass den Oberländern gleich nach Wiederbeginn im letzten Drittel – bei Ausschluss von Mischa Breiter – durch Verteidiger Jonas Bulach (Assists: Carlo Fäh/Thomas Korsch), ein weiterer Powerplay Treffer gelang. Dienstags die Powerplay-Schwäche des EIE angesprochen, meinte damals Dieter Wieser: «Wir üben fleissig daran und im Training gelingt es uns meist». Nun. Samstags in Dielsdorf war Wieser mit dem eigenen Überzahlspiel mehr als zufrieden. «Ja», freute sich der EIE-Trainer: «Die Specials haben heute in den ganz wichtigen Phasen gezogen». Und wie. Bei Ausschluss von Silvan Volkart, der gleich drei Mal in Folge zur Abkühlung auf die Strafbank musste, traf dann Marco Thaler (Assists wiederum Fäh/Korsch) und als zwei Minuten vor Ende des Spieles Basarte und erneut Breiter gleichzeitig draussen waren, traf abermals Bulach (Korsch/Thaler) mit dem dritten Powerplaytreffer zum 5:1 Endstand. 

Auf Ausrutscher hin stark geantwortet

«Wir sagten uns heute vor dem Spiel, dass heute für uns wieder alles bei Null beginnt», so Dieter Wieser und, dass «das 4:5 grundsätzlich nur ein Ausrutscher für uns war». Wieser war glücklich darüber, dass «wir dem Gegner praktisch kein Erfolgserlebnis zugestehen mussten. Wir werden mit dem gleichen Effort am kommenden Donnerstag bei uns im Eselriet aufspielen. Wir müssen jetzt einmal unsere vermeidliche Heimschwäche abstreifen. Wir sind in der Serie zurückgekommen, auch wenn viele immer sagen, wir seien keine richtige Playoff-Mannschaft. Wir haben heute eine eindrückliche Reaktion gezeigt und auch wenn uns am Anfang lange keine Tore gelangten, blieben wir konstant ruhig und besonnen». Und Dieter Wieser hatte einmal mehr Recht. Zwischen dem EIE und EVDN wird es ein viertes Spiel – am kommenden Samstag wieder in Dielsdorf – geben. Der Sieger dieser Paarung wird dann auf den Sieger der Paarung Luzern/Weinfelden treffen. «Wir möchten eigentlich in den Viertelfinal», gestand EVDN-Sportchef Max Walder. Nun. Dagegen werden die EIE-Spieler wohl noch ihre Einwände haben.

 

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, 2. Runde/Playoff-Achtelfinal: Dielsdorf-Niederhasli – Illnau-Effretikon 1:5 (0:0, 1:2, 0:3).- Erlenpark (Dielsdorf).- 194 Zuschauer (Saison-/Stadionrekord).- SR: Adrian Gubser/Tiago Ernst.- Tore: 28. Rufer (Basarte/Volkart, Ausschluss Korsch) 1:0. 30. Korsch 1:1. 33. Korsch (Vögeli/Shorthander, eigener Ausschluss Förderreuther) 1:2. 42. Bulach (Korsch/Fäh, Ausschluss Breiter) 1:3. 56. Thaler (Korsch/Fäh, Ausschluss Volkart) 1:4. 59:53 Bulach (Thaler/Korsch, Doppelausschluss Basarte/Breiter) 1:4.- Dielsdorf-Niederhasli: Buri (Mattia Heuberger); Volkart, Breiter; Jan Heuberger, Peter; Ghelfa, Meier; Berli, Rufer, Hofer; Narishkin, Marzo, Mettler; Bonga-Bonga, Basarte, Traxler.- Illnau-Effretikon: Volkart (Stücheli); Bulach, Thaler; Andrea Giacomelli, Brockhage; Brasser, Nicola Gretler; Wimber; Vögeli, Korsch, Fäh; Lionel Kuhn, Gabriel Gretler, Förderreuther; Lorenz Kuhn, Peter Hofer, Mirco Hofer; Müller.- Strafen: Dielsdorf-Niederhasli 8x2 Minuten, Illnau-Effretikon 7x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Fabio Giacomelli, Justin Wieser (verletzt/Schulter), Florian Schwarz (Ausland), Claudio Beltrame (Rekrutenschule). 05:07 Mischa Breiter verschuldet mit Foulspiel am durchbrechenden Lionel Kuhn Strafstoss; Marco Vögeli setzt den Penalty an den linken Torpfosten.- 18. Pfostenschuss rechts durch Marco Vögeli; 38. Mirco Hofer nach ungeahndetem Bandencheck von EVDN-Captain Fabian Rufer durch Sanität verletzt vom Eis geführt (Verdacht auf Rippenbruch).- 57.00 Pfostenschuss rechts durch Lionel Kuhn. Eismeister muss sechs Mal(!!) 6./17./18./19./25./48. Minute aufs Eis um Torgehäuse neu zu richten (minutenlange Unterbrüche). Spielstand in der Serie Best-of-5: 1:1.- Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon: 3. Runde/Playoff-Achtelfinal: Illnau-Effretikon, Donnerstag, 7. Februar 2019, Eishalle Eselriet (Effretikon), Spielbeginn: 20:15 Uhr.

 

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