EIE bezwingt Küsnacht 5:2 und festigt dritten Zwischenrang

Zum Vorrundenabschluss schlug der drittrangierte EHC Illnau-Effretikon (EIE) im Duell der Verfolger den viertplatzierten SC Küsnacht 5:2 (2:0, 0:1, 3:1). Den Gästen gelangen in der KEK zwei Powerplaytreffer sowie ein Shorthander. Die Entscheidung fiel in den letzten zehn Minuten, als Illnau-Effretikon im nachhaltigen Endspurt noch drei Tore gelangen. Doppel-Powerplayschütze war Mirco Hofer mit dem 1:0, respektive 3:1, in eigener Unterzahl (Tizian «Tiz» Müller) traf Yves Förderreuther nach bestechendem Solo zum 2:0 Zwischenstand – mit seinem achten Saisontreffer, dem herrlichsten Tor des Abends – durch Marco Vögeli zum 4:2, liess Captain Thomas Korsch knappe zwei Minuten vor Ende noch den Schlusspunkt folgen. Fazit: Höchst gelungener EIE-Auftritt, der scheinbar die Spiele in der KEK zu lieben scheint. Es ist angerichtet für den Spitzenkampf vom kommenden Donnerstag um 20:15 Uhr in der Swiss Arena in Kloten gegen Tabellenführer Bassersdorf.

Bemricht: Heinz Minder, KEK Küsnacht

Anstelle des erkrankten EIE-Headcoach Dieter Wieser führten Giorgio Giacomelli (Assistenztrainer) und EIE-Sportchef Mike Häbig das Gästeteam. Bei Meisterschaft-Halbzeit sieht die EIE-Bilanz nun wie folgt aus: 9 Gruppenspiele – sechs Siege, zwei Niederlagen über die offizielle Spielzeit (gegen Schaffhausen und St. Moritz), dazu die Heim-Niederlage über die Verlängerung gegen Bassersdorf – aktueller dritter Zwischenrang mit 19 Punkten – und donnerstags geht’s zum Spitzenkampf gegen Leader Bassersdorf, «wo wir ja noch eine offene Rechnung zu begleichen haben», wie Giorgio Giacomelli nach Spielschluss in der KEK meinte.

Bilanzen bestätigt: EIE auswärts stark – Küsnacht zu Hause schwach

Dank eines starken Start- (2:0) und Schlussdrittels (3:1) über den SC Küsnacht festigte Illnau-Effretikon seinen dritten Zwischenrang – es ist angerichtet für den höchst pikanten und spannungsvollen Spitzenkampf donnerstags auswärts gegen Tabellenführer Bassersdorf. Bereits zum achten Mal in diesem Jahr trafen Küsnacht und der EIE nun schon aufeinander. Bestätigt wurde samstags in der KEK die ausgezeichnete EIE-Auswärtsbilanz. Sowohl das Vorrundenspiel der letzten Saison in Küsnacht, wie die zwei ersten Playoff-Viertelfinalpartien des letzten Winters, dann das letzte Vorbereitungsspiel auf diese Saison hin (am 15. September mit 6:3) vermochte Illnau-Effretikon nun in der KEK für sich zu entscheiden. Auch Küsnacht blieb seinem eigenen Rhythmus treu und kassierte die vierte Meisterschafts-Niederlage. Bezeichnend. Die Mannschaft von Trainer Daniel Keller unterlag nun nach Weinfelden (3:5), Kreuzlingen-Konstanz (4:8) und Bassersdorf (3:4) zum vierten Mal im heimischen Stadion.

EIE übersteht erste zehn Minuten dank Dennis Volkart schadlos…

Küsnacht startete wie erwartet und wie man es aus den bisherigen sieben Spielen bereits vermutete. Fulminant und mit dem Willen, Illnau-Effretikon anfangs überrennen zu wollen. Doch Dennis Volkart im EIE-Tor brillierte und wehrte jeglichen Versuch. Lorenz Bischof hatte nach wenigen Sekunden bereits das 1:0 auf seiner Schaufel – doch Volkart liess den frühen Rückstand nicht zu – fast im Gegenzug zog Tizian «Tiz» Müller seinen guten Abschlussversuch direkt auf den Körper des gegnerischen Keepers Marc Mader. Schlag auf Schlag folgten Angriff und Konter – Dimitry Mokry konnte dann einem Meter vor Volkart sehend, den EIE-Schlussmann auch nicht überlisten (7.) – dann gabs die erste Strafe gegen Illnau-Effretikon für Peter Hofer. Und in diesem Unterzahlspiel geriet die von Giacomelli/Häbig geführte Gästetruppe etwas unter konstanten Druck.

…und hätte der Giacomellis Meinung nach 0:2 in Rückstand geraten können

«Die ersten zehn Minuten waren für uns kritisch», so Giorgio Giacomelli. Der EIE-Assistenztrainer des erkrankten Headcoach Dieter Wieser, der nach seinen insgesamt acht Jahren in der NLB (Genève-Servette, Herisau und Grasshopper Club Zürich) und vor seinem EIE-Comeback selbst noch zwei Jahre beim SCK (Erstliga, 1994/95 und 1995/96) spielte, meinte weiter, dass «wir die ersten zehn Minuten nicht so gut spielten, dank Volkart aber nicht mit einem oder zwei Toren in Rückstand lagen». Illnau-Effretikon überstand den gegnerischen Ansturm dank Volkart schadlos und konterte dann seinerseits eiskalt. Illnau-Effretikon überstand den ersten Ausschluss. Dann mussten fast gleichzeitig zwei Gegner raus.

EIE-Führung per Powerplay dem ein Förderreuther Shorthander folgt…

33 Sekunden konnte der EIE in doppelter Überzahl bestreiten, als Wehrle und Molina gemeinsam auf der Strafbank sassen. Als ersterer wieder auf dem Eis war, schloss Mirco Hofer die Vorlage von Marco Vögeli und Thomas Korsch im Powerplay erfolgreich zum 1:0 ab (13.). Dann kassierte der EIE die nächste (zweite) Strafe gegen Müller wegen Stockschlag. Küsnacht nun im Powerplay. Der ins EIE-Drittel aufgeschlossene Verteidiger Laurent Leutwyler verlor erst die Scheibe, dann den Zweikampf und das Laufduell an den ein äusserst hartnäckiges und aggressives Forechecking betreibenden Yves Förderreuther, welcher Leutwyler die Scheibe abluchste, dann Feind und Freund enteilte und bestechend sicher per Shorthander das 2:0 markierte (13.). Bis Drittelsende hätte Illnau-Effretikon dann noch den einen oder anderen Treffer draufsetzen können. Auf der Gegenseite sündigten die SCK-Spieler, wie beispielsweise Alain Kurath (16.), alleine vor Volkart und als Fabian Brockhage auf die Bank musste, eröffnete sich dem Heimklub die neuerliche Chance, in Überzahl verkürzen zu können. Doch auch hier hätten die schnellen EIE-Spieler den Gegner beinahe zum zweiten Mal per Shorthander überlistet, denn mit einem schnellen Konter aus der eigenen zahlenmässig um einen Spieler reduzierten Mannschaft, stürmte das Duo Fäh/Korsch plötzlich los, scheiterte aber an Mader. Dann kurzer Schreckmoment, als Noel Gander, Center der zweiten SCK Linie mit Volkart zusammenprallte (17.). Der EIE-Keeper konnte aber gleich wieder mitspielen und sah, wie Yves Förderreuther noch vor der ersten Sirene das 3:0 auf seinem Stock hatte.

…und wieder ein etwas verhaltenes Mitteldrittel

Es folgte wiederum ein etwas verhaltenes Mitteldrittel. So schlecht wie zuletzt im Heimspiel gegen Schlusslicht St. Gallen mit fünf Gegentreffern, wurde es allerdings nicht. Verständlicherweise erhöhte Küsnacht nun die Kadenz und versuchte alles, um den Zweitore-Rückstand aufholen zu können. Der EIE, bei welchem Yves Brasser sich nach seinem langen, über einjährigem Militärdienst wieder im Aufbau befindet, weiterhin aber auf die Gebrüder Lionel und Lorenz Kuhn (beide verletzt) verzichten musste und wo Andrea Giacomelli für den Einsatz in der zweiten Mannschaft abgestellt wurde, geriet etwas aus dem eigenen Rhythmus. So lautete die Frage: 3:0, oder 1:2?

Küsnacht schafft zwei Mal den Anschluss…

Ebenfalls in Überzahl (Ausschluss Bulach) schafften die Platzherren dann kurz vor Halbzeit durch ihren Captain Tim Oechsle den angestrebten 1:2 Anschluss. «Wir haben im Mitteldrittel etwas nachgelassen», stellte Giorgio Giacomelli fest, der zum 1:2 bemerkte, dass «dieser Treffer fast zwingend war, denn wir standen zu lange auf dem Eis und konnten einfach nicht wechseln und bekamen nach etwa 1:15 das fast logisch erscheinende Tor».  

…weil EIE dem Gegner etwas Luft gewährt

Man habe aber gesehen, dass «Küsnacht eine starke Mannschaft mit guter Mischung aus gut ausgebildeten Elite-Spielern und einigen routinierten Leuten mit Erstliga-Erfahrung ist, die läuferisch und technisch sehr gut aufspielen können». Und wenn diese gut ausgebildeten Spieler «sich dann richtig bewegen ist es für den Gegner schon schwierig, besonders in 1:1 Situationen bestehen zu können», so Giacomelli an seiner alten Wirkungsstätte weiter. Von Vorteil für den EIE sei es aber in diesem Spiel gewesen, dass «wir immer führten und nie einem Rückstand nachrennen konnten». Trotz Küsnachts Bemühungen, den Ausgleich erzwingen zu können, überstand Illnau-Effretikon sein kritisches Mitteldrittel. «Wir haben dem Gegner etwas Luft gegeben und Küsnacht im zweiten Abschnitt aufkommen lassen. Wichtig war aber, dass wir im Schlussdrittel wieder an unsere eigene starke Kollektivleistung anknüpfen konnten».

EIE-Captain Korsch wieder da

Nach einem Powerplaytreffer und dem Shorthander gelang den Gästen in der KEK zu Beginn der letzten zehn Minuten bei Ausschluss von Oechsle ein zweiter Überzahltreffer. Wie bereits beim 1:0 traf erneut Mirco Hofer, diesmal in glänzender Zusammenarbeit mit Carlo Fäh und Thomas Korsch. Apropos Korsch. «Ich bin wieder da» strahlte der EIE-Captain, der zuletzt noch an seiner Knieverletzung aus dem Auswärtsmatch in Konstanz laborierte und wohl zu früh wieder zurück ins Team kam. «Jetzt verspüre ich keine Schmerzen mehr» freute sich Korsch, der gegen St. Gallen zuletzt noch pausiere und sich schonte. Küsnacht schaffte durch Mokry den erneuten (2:3) Anschluss, womit für die letzten sechs Minuten nochmals Hochspannung aufkam.

EIE mit starkem Schluss-Spurt

Der Schluss-Spurt des EIE war aber höchst beeindruckend. Die schnellen Gästespieler (Fäh, Förderreuther, Mirco Hofer und Vögeli) überliefen die SCK-Hintermannschaft mehrfach. Sehenswert die Entstehung des 4:2. Yves Förderreuther bediente Marco Thaler, welcher mit einem Diagonalspiel von rechts nach links auf den Flügel über das halbe Feld Marco Vögeli anspielte. Dieser schüttelte mit einer Körpertäuschung seinen Gegner ab und stach solo auf Marc Mader zu und liess dem SCK-Keeper mit seinem nunmehr achten Saisontreffer absolut keine Abwehrchance. Den Schlusspunkt setzte der EIE-Captain selbst. Mirco Hofer/Fäh bedienten ihren Center und Thomas Korsch vollstreckte zum 5:2.

…wir haben von Anfang an konsequent gespielt

«Wir haben heute von Anfang an konsequent gespielt und die vielen kleinen Sachen die wir forderten, richtig gemacht. Wir sind mit viel Tempo ins gegnerische Drittel gezogen und haben heute, im Vergleich zu den Spielen, die wir verloren hatten, das eigene Unterzahlspiel sehr gut ausgeführt». Er blickte «nun sehr zuversichtlich dem Spitzenkampf gegen Bassersdorf entgegen», dies zumal die Partie in Küsnacht «mir zeigte und bestätigte, dass wir in dieser Saison scheinbar auswärts immer besser und stärker spielen als vor heimischer Kulisse».

 

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2, 9. Spieltag: SC Küsnacht – Illnau-Effretikon – KEK Küsnacht 2:5 (0:2, 1:0, 1:3).- KEK (Küsnacht).- 68 Zuschauer.- SR: Dominic Müller/Marco Zambonin.- Tore: 13. Mirco Hofer (Korsch/Vögeli, Ausschluss Molina) 0:1.- 13. Förderreuther (Shorthander, eigener Ausschluss Müller) 0:2. 28. Oechsle (Weber, Ausschluss Bulach) 1:2. 52. Mirco Hofer (Korsch/Fäh, Ausschluss Oechsle) 1:3. 54. Mokry (Grob) 2:3. 57. Vögeli (Thaler/Förderreuther) 2:4. 59. Korsch (Fäh/Mirco Hofer) 2:5.- SC Küsnacht: Mader (Wullschleger); Fischer, Weber; Leutwyler, Schilling; Nicola Trieb, Molina; Wüst, Wachter, Altmann; Bischof, Gander, Mokry; Kurath, Wehrle, Oechsle; Schärer, Patrick Trieb, Grob.- Illnau-Effretikon: Volkart (Stücheli); Gabriel Gretler, Brockhage; Schwarz, Thaler; Wimber, Bulach; Nicola Gretler; Mirco Hofer, Korsch, Fäh; Vögeli, Förderreuther, Wieser; Beltrame, Peter Hofer, Müller.- Strafen: Küsnacht 4x2 Minuten; Illnau-Effretikon 6x2 Minuten.-Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Lionel und Lorenz Kuhn (beide verletzt), Brasser (Aufbau nach Militärdienst), Andrea Giacomelli (2. Mannschaft).- EIE ohne Headcoach Dieter Wieser (Krank).- Coaching der Mannschaft durch Giorgio Giacomelli (Assistenz-Trainer) und Mike Häbig (EIE-Sportchef).-Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon: Rückrundenstart, 10. Spieltag, Bassersdorf – Illnau-Effretikon (Donnerstag, 29. November 2018, Swiss Arena, Kloten, Spielbeginn: 20:15 Uhr).

 

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