EIE feiert zweistelligen Kantersieg und kassiert fünf Gegentore

Im letzten Vorrunden-Heimspiel empfing der EHC Illnau-Effretikon (EIE) samstags im Eselriet St. Gallen. Für die Mannschaft von Dieter Wieser/Giorgio Giacomelli war es eine weitere Chance, nach sechs Heimspielpleiten in Folge endlich wieder einen Sieg feiern zu können. Mit St. Gallen gastierte das aktuelle und bislang punktelose Schlusslicht der Gruppe 2 im Eselriet. Dank zwei starken und konzentrierten Spielabschnitten deklassierte der EIE den Tabellenletzten und feierte mit 13:5 (4:0, 3:5, 6:0) einen zweistelligen Kantersieg. Zu reden gab allerdings das Mitteldrittel, das Illnau-Effretikon mit 3:5 dem Tabellenletzten überlassen musste.

Bericht: Heinz Minder, Illnau

Illnau-Effretikon und St. Gallen standen sich am 1. Dezember 2012, damals unter Trainer Stefan Kellenberger, in einem Meisterschaftsspiel im Eselriet gegenüber. Der EIE gewann damals 7:4. Mit dabei waren nun nach sechs Jahren noch Marco Vögeli, Yves Förderreuther und Gabriel Gretler. Es war in jenem Winter, als die Zürcher Oberländer eine enttäuschende Meisterschaft hinlegen und am Ende der zwanzig Gruppenspiele punktegleich mit St. Gallen auf dem achten Schlussrang abschlossen und die Playoffrunde klar verpassten.

Dieter Wieser hatte vor Saisonbeginn den Wunsch geäussert, «wir wollen unseren Zuschauern im Eselriet attraktiven Offensiv-Hockey bieten». Und im Vorfeld der nun laufenden Meisterschaft 2018/19 wurde im EIE-Lager die Ansicht vertreten, der EIE sei gegenüber dem letzten Winter in der Defensive wohl stabiler geworden.

EIE-Heimschwäche beendet

Nun. Das EIE-Heimspiel gegen St. Gallen brachte die Klärung verschiedener Punkte. Am Ende konnten die Zürcher Oberländer ihre lange Heimschwäche von sechs Spielen die in Folge im Eselriet für den EIE verloren gingen (drei Playoff-Spiele der letzten Saison gegen den kommenden Meisterschaftsgegner SC Küsnacht, dann die diesjährigen Heimspiele gegen Schaffhausen, St. Moritz und Bassersdorf) endlich beenden und mit 13:5 einen zweistelligen Kantersieg über das punktelose Schlusslicht feiern, das in Effretikon «nur» mit zwölf Feldspielern und zwei Torhüter angetreten war. Mit im Kader der St. Galler zudem Jan Nekvinda zudem ein tschechischer Ausländer der aus der U18 Nachwuchsmannschaft des HC Litvinov heraus wuchs, später bei Decin, Roudnice nad Labern, Stadion Litonerice, Ceska Lipa und Draci Bilina (jeweils dritte-) und Most (zweite Tschechische Liga), später in Deutschland bei Dinslaker EC 2009 Kobras und Cheminitz Crashers (vierte-) und Ratiner Ice Allens (dritte Liga) aktiv war. Gesamthaft aber offenbarte sich schnell, dass die St. Gallen vor allem im läuferischen Bereich dem Gastgeber klar unterlegen waren. Und hätte Illnau-Effretikon diesen Pluspunkt von Beginn weg konsequent ausgespielt und sich nach einer komfortablen 4:0 Drittelsführung nicht auf etwelche Experimente ausgelassen, das Resultat wäre am Ende ganz anders (wohl höher und noch klarer) ausgefallen.

Nach Lionel Kuhn nun auch Lorenz Kuhn verletzt ausgeschieden

Der EIE spielte eigentlich nur zwei Drittel. «Wir müssen im Hinblick auf die Playoff-Spiele fähig sein, eine konzentrierte Kollektivleistung über 60- und nicht nur wie heute über 40 Minuten abzuliefern», so Dieter Wieser am Ende des samstäglichen Heimspieles, das für die Platzherren gar nicht gut begann. Bereits in seinem zweiten Einsatz erwischtes es Lorenz Kuhn, der nach knappen 13 Minuten Spielzeit mit einer Knieverletzung vorzeitig ausschied. Bereits vor einer Woche hatte es seinen jüngeren Bruder Lionel ebenfalls in einem EIE-Heimspiel erwischt. Lionel Kuhn brach sich beim «Fasnachts-Beginn» (11.11.) gegen HC im Junioren-TOP Meisterschaftstreffen (6:3 EIE-Sieg) das Wadenbein. Der Splitterbruch musste operiert und mit einer Metallplatte fixiert werden. Für Lionel Kuhn ist damit die Saison 2018/19 gelaufen.

Der EIE-Stilbruch nach der komfortablen 4:0 Führung

«Wir haben am Anfang gegen St. Gallen nicht gut gespielt», so die Ansicht von Dieter Wieser. Der EIE-Trainer fand, dass «wir erst nach zehn Minuten langsam auf Touren kamen». Den Auftakt zum munteren Toreschiessen machte Tizian «Tiz» Müller, welcher das Zuspiel von Carlo Fäh und Mirco Hofer nach knappen sechs Minuten zum ersten Treffer verwandelte. Es folgten weitere sieben EIE-Tore die von sieben verschiedenen Torschützen markiert wurden. Nach Müller trafen Förderreuther (10.), Schwarz (15.), Fäh (17.), Mirco Hofer (24.), Wieser (36.) und Gabriel Gretler (39.). Die Tore zum 2:0, respektive 3:0 markierten die Einheimischen bei jeweiligen gegnerischen Ausschlüssen von Brügger und Duttwyler, womit der EIE nach Ablauf der Startviertelstunde mit zwei Powerplaytoren auch eine hundertprozentige Überzahlquote ausweisen konnte.

Desolates Mitteldrittel – EIE kassiert fünf Gegentreffer…

So leicht und einfach Illnau-Effretikon seinen ersten Drittelvorsprung mit 4:0 erspielte, so desolat präsentierten sich die Spieler von Dieter Wieser/Giorgio Giacomelli nach der ersten Drittelspause. Aus wenig mach viel. So die Devise der Gäste, die gleich nach Wiederbeginn im Mitteldrittel, das schliesslich für Illnau-Effretikon mit fünf Gegentoren(!) zum Fiasko wurde, durch de Ruiter verkürzen konnten. Zwar konnte Mirco Hofer das Skore kurz darauf auf 5:1 erhöhen, doch dann wurde Illnau-Effretikon gleich mehrfach klar erwischt. Bei Ausschluss von Marco Thaler glückte dem Schlusslicht durch Hofmann das 2:5, dann unmittelbar nach Halbzeit durch Allen gar das 3:5 und als der EIE einen Doppelausschluss durch Thaler und Bankstrafe (von Ceravolo abgesessen) kassierte, noch der unmöglich scheinenden 4:5 Anschlusstreffer durch Haldenstein. Im katastrophalen EIE-Mitteldrittel schien die Defensive der Zürcher Oberländer inexistent. Alle EIE-Spieler rannten fast kopflos in die Offensive. «Jeder wollte auch einen Treffer erzielen», so Dieter Wieser, der bestätige, dass «wir nach dem 4:0 plötzlich nicht mehr so diszipliniert defensiv gespielt haben». Dieses Mitteldrittel müsse man im Nachhinein «intern noch analysieren und besprechen», gelobte der EIE-Headcoach.

…und rehabilitiert sich im Schlussabschnitt mit sechs weiteren Treffern

Besprochen wurde die Sache schon in der zweiten Drittelspause, wo jeder wusste, dass man nun wieder eine hoch konzentrierte Leistung zeigen müsste. Und der EIE, dem in diesem Spiel die Pflicht komplett, aber die Kür nicht vollkommen gelang, rehabilitierte sich beim eigenen Anhang (172 Zuschauer im Eselriet) und entschädigte das Publikum zum Schluss mit einem Torfestival. Der letzte Durchgang wurde wieder zur einsamen EIE-Vorstellung gegen einen Gegner der nun keine Chance mehr hatte und kaum mehr vor Dennis Volkart zum Abschluss kam. «Wir haben wieder konsequent einen Spieler in der Defensive gelassen», so Dieter Wieser. Und vorne lief fast alles wie am Schnürchen, wenn auch zahlreiche EIE-Möglichkeiten nicht genutzt werden. Noch immer bekunden einige EIE-Spieler persönliche Ladehemmung. Die Leichtigkeit, mit der Illnau-Effretikon in der letzten Saison zu seinen vielen Toren gekommen ist, fehlt momentan noch immer.

Marco Vögeli markiert das Stängeli

Trotzdem. Schon nach wenigen Spielzügen erhöhte Florian Schwarz im Schlussdrittel das Skore auf 8:5 und wurde damit der erste EIE-Spieler der in dieser Partie zum zweiten Mal traf (42.). Nach Peter Hofers 9:5 kam die Frage auf, wer erzielt das «Stängeli». Nach fünf Minuten Wartezeit beantwortete Marco Vögeli diese Frage mit dem 10:5 und noch in derselben Minute, innerhalb von 27 Sekunden traf auch Nico Ceravolo. Ceravolo rückte für den verletzt ausgeschiedenen Lorenz Kuhn in die dritte Linie nach. Der EIE-Junior debütierte in dieser Meisterschaft bereits auswärts gegen Kreuzlingen-Konstanz im EIE-Fanionteam. Nach diesem Treffer verliess Martin Remund entnervt das St. Galler-Tor und überliess den Keeperposten Ramon Pfändler (54:57). Nach einer Minute war auch Pfänder bereits erstmals geschlagen – Tizian «Tiz» Müller erhöhte mit seinem zweiten Treffer (und zwei Assists) auf 12:5. Den Abschluss des EIE-Schützenfestes (allerdings mit einem fetten Fragezeichen des Mitteldrittels) – setzte nochmals Nico Ceravolo – der bei Ausschluss des Ausländers Nekvinda auf Vorlage von Nicola Gretler und Peter Hofer – zum 13:5 einschiessen konnte.

Konzentriertere Defensive gegen Küsnacht erfoderlich

«Wir haben heute gute Ansätze und schöne Tore gesehen», so Dieter Wieser, der am Schluss nochmals betonte, dass «wir das Mitteldrittel nochmals besprechen müssen und uns eine solche unkonzentrierte Leistung gegen einen stärkeren Gegner, wie beispielsweise den SC Küsnacht vom kommenden Samstag in der KEK nicht mehr leisten können». Mit den drei budgetierten Punkten über das Schlusslicht St. Gallen hat Illnau-Effretikon nun 16 Zähler auf dem Konto und liegt momentan auf dem dritten Zwischenrang hinter Leader Bassersdorf (19) und St. Moritz (17 Punkte) und einem Zähler Vorsprung auf Küsnacht – gegen das man nun als Abschluss der Vorrunde antreten muss. 

 

Illnau-Effretikon – St. Gallen 13:5 (4:0, 3:5, 6:0).- Eishalle Eselriet (Effretikon).- 172 Zuschauer.- SR: Hans Bucher/Boris Ehrbar.- Tore: 7. Müller (Mirco Hofer/Fäh) 1:0. Förderreuther (Vögeli/Thaler, Ausschluss Brügger) 2:0. Schwarz (Wieser, Ausschluss Duttwyler) 3:0. 16. Fäh (Müller) 4:0. 21. De Ruiter (Hofmann) 4:1. 24. Mirco Hofer (Müller/Brockhage) 5:1. 27. Hofmann (Brügger, Ausschluss Thaler) 5:2. 31. Allen (Haldenstein) 5:3. 35. Haldenstein (Nekvinda, Doppelausschlüsse Thaler und Ceravolo) 5:4. 36. Wieser (Förderreuther/Vögeli) 6:4. 38. Gabriel Gretler (Fäh/Mirco Hofer, Ausschluss Nekvinda) 7:4. 40. Nekvinda (de Ruiter) 7:5. 42. Schwarz (Förderreuther/Vögeli) 8:5. 50. Peter Hofer (Ceravolo) 9:5. 54:30 Vögeli (Wieser/Förderreuther) 10:5. 54:57 Ceravolo (Beltrame/Peter Hofer) 11:5. 56. Müller (Fäh) 12:5. 59. Ceravolo (Nicola Gretler/Peter Hofer, Ausschluss Nekvinda) 13:5.Illnau-Effretikon: Volkart (Stücheli); Gabriel Gretler, Brockhage; Schwarz, Thaler; Nicola Gretler, Bulach; Andrea Giacomelli; Mirco Hofer, Müller, Fäh; Vögeli, Förderreuther, Wieser; Beltrame, Peter Hofer, Lorenz Kuhn; Ceravolo.- St. Gallen: Remund (54:57 Pfändler); Duttwyler, Brügger; Gschwend, Hutter; Haldenstein; Nekvinda, de Ruiter, Hofmann; Gramm, Wohlgensinger, Allen; Nguyen.- Strafen: Illnau-Effretikon 4x2 Minuten, St. Gallen 6x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Lionel Kuhn (Wadenbeinbruch im Junioren-TOP Meisterschaftsspiel/vorzeitiges Saisonende), Korsch (Verletzt), Brasser (Aufbautraining), Wimber (Überzähliger Verteidiger).- 13. Lorenz Kuhn scheidet mit Knieverletzung aus.- 54:57 Torhüterwechsel St. Gallen: Ramon Pfändler anstelle von Martin Remund.- Nächstes Spiel des EHC Illnau-Effretikon: SC Küsnacht – Illnau-Effretikon, Samstag, 00. November 2018, KEK Küsnacht, Spielbeginn: 19:30 Uhr.

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