Der EVDN holte sich mit einem 4:3 Sieg im Eselriet den Ausgleich im Halbfinal. Nächsten Dienstag treffen die beiden Kontrahenten definitiv zum letzten Male in dieser Saison aufeinander. Doch stehen beide Teams wirklich auf Augenhöhe oder erwies sich Fortuna gnädig und verteilte Erfolg und Niederlage gleichermassen. Am Dienstag wissen wir es endgültig.      

Bericht: Billy Ersoy

Ja mit Weisheiten wurde an diesem Abend nicht gespart. Zumindest nicht am Ende der Partie und immer wieder die gleiche Aussage: "Wenn man die Tore nicht schiesst, kriegt man sie selber". Passend für mich ist aber vielmehr: "Der letzte Sieg ist der Schwerste". Vergessen wir nicht wie  letztes Jahr EV Zug gegen den ZSC einen 0:3 Rückstand in der Finalrunde noch zu seinen Gunsten verwandeln konnte und damit die Meisterschaft für sich entschied. 

Und genau so war es auch am Samstag Abend. Der EVDN wurde durch den EIE in die Ecke getrieben und wusste genau, dass er alles auf eine Karte setzen musste. Und genau diese eine Karte wusste er auch gezielt einzusetzen. Die Startphase gehört klar dem EIE und spielte sich immer wieder Möglichkeiten vor dem Tor der Gäste. Aber der Verteidigungsring hielt dicht und so blieb es weiterhin beim Null-Null. Auch die erste Überzahl-Situation blieb leider ungenutzt. Doch deswegen das Spiel-Konzept umzustellen wäre verfrüht gewesen. Man hatte sich Gegenseitig neutralisiert. Bis zur 16. Minute eine Befreiung an der blauen Linie der EIE-Verteidigungs-Zone angefangen wurde und den freien gegnerischen Stürmer fand. Das 1:0 für den EVDN schockte, so kam der Treffer eher unerwartet. 

Gespannt auf das Mitteldrittel wurde das Spiel wieder aufgenommen. Der EIE weiterhin dominierend aufspielend, blieb weiterhin erfolglos im Abschluss. Gleichzeitig musste man auf die gefährlichen Konter der Gäste aufpassen. 24. Minute erhöhte der EVDN tatsächlich auf 2:0. Die Räume für den Gegner sind offener geworden. Jetzt auf gar keinen Fall nervös werden. Die Hypothek von 2 Treffern kann man noch aufholen. Zeit war genügend übrig dafür. Das zweite Überzahlspiel kam zum richtigen Zeitpunkt und tatsächlich nutzte diesmal der EIE diese Situation zu seinem Vorteil und verkürzte auf 2:1. Der EVDN hat aber die Oberhand gewonnen und suchte die Entscheidung. Diesmal stand aber die EIE-Wand im Weg und konnte alle Schüsse abwehren. Bis dann doch der Puck den Weg ins Netz fand. EVDN stellte mit dem 3:1 wieder seinen 2 Tore-Vorsprung her. Gerade Mal 40 Sekunden später stand wieder ein Akteur der Gäste im Rampenlicht und nahm Platz auf der Strafbank. EIE und Powerplay ist schon fast ein Garant für ein Tor. Und auch so passiert bei 37:22, kam wiederum der Anschlusstreffer zum 3:2.   

Der letzte Abschnitt hat begonnen. Beide Mannschaften weiterhin ausgeglichen. Mit der parteiischen Brille würde ich sogar sagen, dass der EIE eher dem Ausgleich näher ist. Eine weitere heikle Phase galt es zu überstehen kurz vor Anbruch der 48. Minute. EIE war das erste Mal an diesem Abend in Unterzahl. Doch ein Wechselfehler von EVDN stoppte ihren Vormarsch. Nicht nur der Vorteil war weg, sondern für knapp 100 Sekunden wechselten das Powerplay zurück zum EIE. Die Strafzeit verstrich zwar "unbestraft" aber nur wenige Sekunden später hiess es 3:3. Der EIE war wieder zurück und das mit einem "Födi" Hat-Trick. Zu spielen waren noch ca. 9 Minuten. Der Speaker kündigte die letzten beiden Spielminuten im 3. Abschnitt. Gedanklich waren viele Zuschauer schon in der Verlängerung. Leider nicht der EVDN. Abermals wurde eine "einfache" Situation nicht sauber bereinigt und abermals blieb man an der eigenen blauen Linie hängen. Puck abgeluchst und Abpraller eiskalt verwertet. EVDN lag wieder vorne. Das 3:4 blieb leider auch als Schlussresultat, auch mit einem Feldspieler mehr und dem Torhüter auf der Bank vermochte der EIE nichts mehr anzurichten. 

Mein Fazit bleibt dabei: das war eines der schwierigsten Spiele. Man hat es nicht verloren, weil zu wenige Tore geschossen wurden, sondern eines zu viel einstecken musste. So fahre ich noch ein drittes Mal nach Dielsdorf und werde das sportlich faire Ambiente nochmals geniessen dürfen. Hätte aber auch nichts dagegen gehabt, erst am Donnerstag nach Wallisellen zum ersten Finalspiel zu fahren. Die Glatttaler haben den SC Küsnacht 3:2 in der Verlängerung bezwungen und warten gespannt auf ihren Gegner.

Halbfinalbegegnungen der 2. Liga Ost: