Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 09.10.2010 17:00 gegen Wallisellen

1. Mannschaft, Sa 09.10.2010 17:00 gegen Wallisellen, Feld: Sportzentrum Spöde

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Wallisellen – Illnau-Effretikon 4:3 (0:2, 3:1, 1:0)

Pleiten – Pech und Pannen

Zweite Saisonniederlage in Folge für den EHC Illnau-Effretikon (EIE). Der letztjährige Playoff-Teilnehmer führte in Wallisellen dank Toren von Patrick Lamprecht (8.) und Christian Röder (11.) und schien dem 3:0 weiter näher als Wallisellen dem Anschluss. Doch dann kippte das immer turbulenter werdende Derby ab Mitteldrittel. Am Ende verloren die Gäste per Shorthander, in einer umstrittener Szene, als Schiedsrichter Hans Stüssi verletzt ausfiel (44.) Illnau-Effretikon legte Spielfeldprotest ein und bestätigte diesen nach Abpfiff.

Heinz Minder, Wallisellen

Das Kantonalderby der beiden Startrundenverlierer zwischen Wallisellen und Illnau-Effretikon begann schleppend und ereignisarm. Auf Seiten der Gäste hatte Dieter Wieser im Unterschied zum ersten Punktespiel vor Wochenfrist in Kreuzlingen (2:5 Niederlage) eine entscheidende Veränderung vorgenommen. Daniel Knecht rückte von der Centerposition der dritten in die erste Linie vor. Knecht leistete dann die Vorlagen zu den beiden EIE-Toren, erzielt durch Patrick Lamprecht (8.) und Christian Röder (11.). Illnau-Effretikon machte im Spöde Wallisellen einen frischen Eindruck, schien das Treffer dank den zwei gut heraus gespielten Toren im Griff zu haben. Doch dann schied bei den Zürcher Oberländern, wo sich Dominik Erb und Denis Ikanovic alternierend die Einsätze an der Seite von Roman Hardmeier teilen sollten, letzterer aus. Die Mannschaft von Dieter Wieser war dem dritten und vielleicht vorentscheidenden Tor weit näher als Wallisellen dem Anschluss.

Eine erste Schlüsselszene ereignete sich in der 16. Minute. Res Jucker fiel in einem Zweikampf auf Hardmeier. Der EIE-Verteidiger, ansonsten ein Spieler der viel einstecken kann, musste arg benommen vom Feld und in die Garderobe geführt werden. Für den Gäste-Abwehrspieler war das Derby bei 15:38 frühzeitig zu Ende. Mit Hardmeiers-Out erfolgte auch der Stilbruch des EHC Illnau-Effretikon. Grösser (15.), Lamprecht (17.) und Golob (19.) scheiterten alle vor Dimitri Walder, welcher durch die Gäste richtig warm- und eingeschossen wurde.

Illnau-Effretikon konnte mit einer 2:0 Führung das Mitteldrittel mit einem 93 sekündigen Powerplay in Angriff nehmen, schaffte aber durch Lamprecht und Grösser angestrebten dritten Treffer in Überzahl nicht. Bis Halbzeit dominierte der EIE und gefiel mit guten Angriffen und schnellem, direktem Spiel. Beispiel: Steilpass von Patrick Lamprecht an die gegnerische blaue Linie, wo sich Christian Röder in Scheibenbesitz brachte, aber an Walder scheiterte. Mehrfach eröffneten sich den Oberländern die Möglichkeit, besagte (Vor)-Entscheidung herbei zu führen.

Dann praktisch aus dem Nichts heraus das erste Tor der Platzherren durch Sandro Toschini. Das 1:2 beflügelte nun die Truppe von Sepp Brun. Illnau-Effretikon baute ab, Wallisellen kam immer stärker auf, doch vorerst konterte der EIE postwendend und erfolgreich. Das 3:1 durch Fabian Meier schien den Spielanteilen wieder ein völlig gerechter Zwischenstand zu sein. Wallisellen schaffte das 2:3 durch Kohler, basierend auf einem krassen Fehler der EIE-Mannschaft, welche den Puck im eigenen Drittel „liegen“ liess. Moritz Kohler nutzte die Offerte und bezwang Frutiger zum zweiten Anschlusstreffer (34.). Illnau-Effretikon hatte im Mitteldrittel kein Abschlussglück. Dazu gesellte sich dann noch Pech. Ein von Diego Schwarber von der rechten Seite abgefeuerter Schuss lenkte EIE-Verteidiger Cédric Wiederkehr, am linken Pfosten stehend, für Frutiger unhaltbar in die eigene Maschen (36.).

Für das Schlussdrittel brachte Dieter Wieser mit Dennis Volkart einen neuen Schlussmann. Christian Frutiger war nach Spielschluss arg frustriert über seine Herausnahme und Hinterfragte seine Auswechslung. Jürg Fehr, EIE-Team Leiter rechtfertigte den Trainerentscheid. „Wenn Wieser mit dieser Massnahme nach 40 Minuten einen neuen Impuls setzten wollte, ist das wohl in seinem Ermessen und legitim“. Bei 42.56 und erfolgter dritter Strafe für Wallisellen (Thalmann/Stockhalten), nahm Dieter Wieser sein Time-out. Als der EIE dann im Powerplay sich im Verteidigungsdrittel von Wallisellen befand, wurde Schiedsrichter Hans Stüssi von Lamprechts Stock im Gesicht getroffen. Der Unparteiische ging zu Boden. Viele glauben einen Pfiff gehört zu haben (hinter dem Eisfeld trugen die Wallisellens-Reservisten (4. Liga) ein Meisterschaftsspiel aus. Während Stüssi zu Boden ging, kam es bei den Fussballern zu Handgreiflichkeiten mit Platzverweis für die Platzherren). Die EIE-Spieler jedenfalls glaubten, Stüssi habe das Spiel (weil verletzt) unterbrochen. Wallisellen aber spielte weiter und konterte. In Unterzahl und per Shorthander (Lamprecht kümmerte sich derweil um den verletzten Schiedsrichter), markierte Sandro Toschini das 4:3.

Um diese Szene gab es anschliessend lange und hitzige Diskussionen. Stüssi musste verletzt vom Feld und wurde von der lokalen Sanität abgeführt. Dieter Wieser deponierte umgehend einen Spielfeldprotest (wurde nach der Partie durch Illnau-Effretikon bestätigt). Sepp Grabmeir anerkannte den Treffer Wallisellens trotz EIE-Protest. Obwohl Hans Stüssi nicht mehr pfeiffen konnte, wurde das Treffen schliesslich mit einem Schiedsrichter (Sepp Grabmeier) weiter gespielt. Ab 50:25 kam dann ein Unparteiischer auf das Feld, welche sich im Nachhinein aber nicht als der verletzte Hans Stüssi, sondern um Roman Betschart handelte.

In der rechtlichen Zeit verlor Illnau-Effretikon total die Konzentration, hatte aber in den noch verbleibenden zehn Minuten einige kapitale Möglichkeiten, zumindst noch das 4:4 zu erzielen. Ausser einem Pfostenschuss von Kevin Golob (56:08) resultierte für den EIE aber nichts mehr zählbares. Schlussfazit: Zweite Niederlage im zweiten Spiel. Viele frustrierte EIE-Spieler und ein aufgebrachter Trainer Dieter Wieser, der am Schluss der festen Überzeugung war, dass „Hans Stüssi im Nachhinein sicher nicht mehr zu seinem Pfiff und Spielunterbruch stehen wird“.

Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Wallisellen – Illnau-Effretikon 4:3 (0:2, 3:1, 1:0).- Sportzentrum (Wallisellen).- 100 Zuschauer.- SR: Sepp Grabmeir/Hans Stüssi (ab 43.50 verletzt).- Tore: 8. Lamprecht (Knecht) 0:1. 11. Röder (Knecht/Hardmeier) 0:2. 32. Sandro Toschini/Parada/Kohler) 1:2. 34. Kohler (Jucker/Nettgens) 2:2. 36. Schwarber (Sandro Toschini/Parada) 3:3. 44. Sandro Toschini (Rothenbach, eigener Ausschluss Thalmann und verletztem Schiedsrichter Hans Stüssi/Spielfeldprotest EIE) 4:3.- Wallisellen: Walder (Claudio Lurati); Rothenbach, Nettgens; Thalmann, Marco Lurati; Aeschlimann, Rüthemann; Parada, Sandro Toschini, Schwarber; Denis Hofer, Jucker, Kohler; Peter Hofer, Ulrich, Fabio Toschini.- Illnau-Effretikon: Frutiger (41. Volkart); Ikanovic/Erb, Hardmeier; Dinkel, Fusco; Wiederkehr, Brockhage; Lamprecht, Knecht, Röder; Hollenstein, Leuthold, Grösser; Meier, Bolli, Golob.- Strafen: Wallisellen 3x2 Minuten; Illnau-Effretikon 4x2 Minuten.- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne Hangartner (Militär), Kolb und Ginesta (beide verletzt), Patrick Sommer (Schule).- 15:58 EIE-Verteidger Roman Hardmeier nach Zusammenprall mit Res Jucker verletzt in Garderobe (kann nicht mehr weiter spielen).- 35:43 3:3 Ausgleich durch EIE-Eigentor Verteidiger Cédric Wiederkehr.- 40:00 Torhüterwechsel Illnau-Effretikon: Anstelle von Christian Frutiger neu Dennis Volkart; 42:56 Time-out Illnau-Effretikon.- 43:50 Schiedsrichter Hans Stüssi verletzt sich (unterbricht Spiel mit Pfiff?), Wallisellen in Unterzahl (Ausschluss Stefan Thalmann kontert), Illnau-Effretikon glaubt Spiel unterbrochen und Wallisellen erzielt per Shorthander 4:3. Spielfeldprotest durch Illnau-Effretikon (wird nach Spiel bestätigt).- bis 50:25 läuft Spiel mit einem SR (Sepp Grabmaier); ab 50.26 Ersatz Roman Betschart. 56.08 Pfostenschuss Golob.- 57:13 Time-out Wallisellen.- 58:55 Illnau-Effretikon ohne Torhüter Volkart (dafür mit weiterem Feldspieler).

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