Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 22.10.2011 19:30 gegen Engiadina

1. Mannschaft, Sa 22.10.2011 19:30 gegen Engiadina, Feld: Scuol

EIE-Niederlage mit Fragzeichen

Die Enttäuschung war riesengross. Der EHC Illnau-Effretikon (EIE) verlor beim Club da Hockey Engiadina 3:4 (2:1, 1:0, 0:3). Matchentscheidend war eine höchst sonderbar einseitige Spielleitung. Nachdem der EIE 3:1 führte brachte die Endphase des Mitteldrittels die Wende für die Bündner. Trotz verlorenem Spiel zeigt die Leistungskurve der EIE-Spieler steil nach oben.

Heinz Minder, Scoul

Vom 0:1 zum 3:1. Da zeigten die Zürcher Oberländer eine starke Reaktion und hatten anfangs Mitteldrittel das Spiel plötzlich wieder im Griff. Die Mannschaft von Michel Zimmermann und Urs Wegmann brauchte etwas mehr als zehn Minuten um den eigenen Rhythmus zu finden. Auf den Powerplay-Rückstand (Ausschluss Schweri), drehte Illnau-Effretikon später mächtig auf. Allerdings gab es bereits in den ersten zehn Minuten zweimaliges Stirnerunzeln. Das unsicher wirkende Schiedsrichtertrio (Hemmi/Fausch) ahndete anfangs zwei Bankstrafen gegen Illnau-Effretikon wegen angeblich falschem Spielerwechsel (zu viel Spieler auf dem Eis). Als die Spielleiter in der 58. Minute auch das Heimteam wegen gleichen Vergehens bestrafe, tobte Headcoach Berni Gredig mächtig ob des fehlenden Fingerspitzengefühles der Unparteiischen.

Er habe für diesen Match die angekündete „leichte Systemanpassung“ vollzogen, verriet EIE-Teamchef Zimmermann. „Defensive first“, lautete nun die Devise der Zürcher, die nicht mit zu offensiver Gangart dem heimstarken Gastgeber in das offene Messer laufen wollten. Schnell zeigte sich, dass der EIE nach Eröffnung der Kunsteisbahn Eselriet nun regelmässiger trainieren kann. Gegenüber der Gruppenkonkurrenz weist Illnau-Effretikon aber noch immer einen Trainingsrückstand auf, doch zeigt die Formkurve der einzelnen Spieler, auch nach dieser zweiten Saisonniederlage im dritten Ernstkampf, zuversichtlich steil nach oben.

Auch im Treffen gegen die Bündner kam Illnau-Effretikon nach verhaltenen ersten zehn Minuten immer stärker in Fahrt. Nils Schweri besorgte nach 16 Minuten den Ausgleich. Alexander Krstic doppelte später bei Ausschluss von Jon-Armon Port nach. Fähs Rückpass von rechts an die blaue Linie zu Krstic nutze der zum Verteidiger umfunktionierte ex-Weinfelder um Mattia Nogler mit einem präzisen und harten Schuss via Torgestänge zur erstmaligen EIE-Führung zu bezwingen (18.). Gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes scheiterte Fabio Tissi mit einem Pfostenschuss. Im direkten Gegenzug verbuchte der ehemalige Wetziker Dominik Reichart das 3:1 (22.).

Die matchentscheidende Szene passierte in der 23. Minute. Carlo Fäh erntete internen Szenenapplaus mit seinem klassischen Bodycheck an Dominic Bott. Dieser, wie alle Bündner fanden diese „Vorführung“ keinesfalls lustig. Mit einem dummen und unnutzen – noch dazu nicht geahndedten(!) Foulspiel in Form eines Check von hinten, erfuhr das Spiel einen ersten längeren Unterbruch. Tizian Müller, das Opfer des EIE blieb mit blutender Gesichtsverletzung liegen, musste schliesslich durch Betreuer Rolf Stettbacher vom Eis geführt werden (23:46). Müller wurde durch die Platzsanität ins Spital von Scoul überfuhrt, wo die Lippenverletzung genäht werden musste. Trotz dieser Verletzung erschien der EIE-Spieler für das Schlussdrittel wieder. Ab diesem Zeitpunkt aber drohte das Spiel zu eskalieren. Intensiveres Zweikampfverhalten war die Folge dessen, dass das Schiedsrichterduo bei diesem Temporärausfall völlig falsch handelte. Als dann Orlando Fusco mit zwei fairen Checks gegen Fabio Tissi und gleich anschliessend Flurin Ronner zweimal innerhalb Minutenfrist im Brennpunkt des Geschehens stand, wirkte Engiadina noch frustrierte.

„Das Schiedsrichterduo hat heute in der spielentscheidenden Phase absolut kein Fingerspitzengefühl gezeigt und den Match einseitig beeinflusst. Wir wurden klar benachteiligt“. Das waren die Worte von EIE-Trainer Michel Zimmermann nach dem Spiel. Wahrlich. Ab der 34. Spielminute schickten die Bünder-Schiedsrichter Hemmi/Fausch EIE-Spieler in schneller Folge auf die Bank. Drei Mal mussten die Gäste über lange Zeit mit 3.5 Spielern auskommen. Das konnte nicht gut gehen. „So lange in doppelter Unterzahl agieren zu müssen, war hat und teils absolut nicht nachvollziehbar“, fand auch Zimmermann. Dell’Andrino (42.) und Dorta (49.), jeweils in 5:3 Powerplayphasen, nutzen die Geschenke zum 3:3 Ausgleich.

Auf ein Riesengestocher vor Dennis Volkart hin fiel in der 56. Minute durch Dell’Andrinos zweitem Tor das 4:3. Beim Stande von 3:1 für Illnau-Effretikon verpasste Michael Bolli das 4:1 (32.). Als ständiger Meckerer auf dem Feld fiel Dominic Bott negativ auf und versuchte auch mehrmals verbal auf die beiden Spielleiter ein zu wirken. Scheinbar mit Erfolg. Selbstkritisch waren die Zürcher nach der zweiten Niederlage. Trainer Michel Zimmermann meinte, dass trotz vieler positiven Seiten, „wir teils noch zu wenig schnell aus der eigenen Zone kommen“. Mit zunehmender Trainingsintensivität werden diese Schwachpunkte beim EHC Illnau-Effretikon aber in den kommenden Tagen und Wochen ausgemerzt werden können.

Club da Hockey Engiadina – Illnau-Effretikon 4:3 (1:2, 0:1, 3:0).- Eishalle Gurlaina (Scoul).- 170 Zuschauer.- SR: Raphael Hemmi/Sandro Frausch,- Tore: 12. Huder (Corsin Gantenbein, Ausschluss Fäh) 1:0. 16. Schweri 1:1. 18. Krstic (Fäh, Ausschluss Porta) 1:2. 22. Reichart (Brockhage/Bolli) 1:3. 42. Dell’Andrino (Pult, Doppelausschluss Dinkel und Widmer) 2:3. 49. Dorta (Pult/Porta, Doppelausschluss Gretler und Fäh) 3:3. 56. Dell’Andrino 4:3.- Club da Hockey Engiadina: Nogler (Keller); Felix, Bott; Pult, Porta; Campos, Roner; Stecher; Corsin Gantenbein, Dorta, Huder; Riatsch, Tissi, Sascha Gantenbein; Dell’Andrino, Tissi, Schmid; Castellani.- Illnau-Effretikon: Volkart (Frutiger); Dinkel, Krstic; Brockhage, Widmer; Fusco, Hangartner; Fäh, Knecht, Röder; Müller, Bolli, Reichart; Schweri, Gretler, Grösser; Vögeli, Hubmann.- Strafen: Club da Hockey Engiadina 5-mal 2 Minuten, Illnau-Effretikon 11-mal 2 Minuten.- Bemerkungen: 21:25 Pfostenschuss Tissi; 23:46 EIE-Stürmer Tizian Müller fällt nach ungeahndetem Check von hinten mit blutender Mundverletzung temporär aus; Müller muss mit Platz-Sanität ins Spital Scuol zum Nähen der Verletzung, kommt aber für das Schlussdrittel wieder zurück. Viele Diskussionen nach Schiedsrichterentscheidungen, teilweise langes Palaver; einseitige SR-Leistung.

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