Spielbericht 1. Mannschaft, Sa. 15.12.2012 17:00 gegen Engiadina

1. Mannschaft, Sa 15.12.2012 17:00 gegen Engiadina, Feld: Eselriet

Eishockey: Meisterschaft 2. Liga, Gruppe 2: Illnau-Effretikon – Club da hockey Engiadina 2:6 (2:1, 0:2, 0:3)

In Strafenflut konstant abgebaut

Zum Vorrundenstart unterlag der EIE trotz 2:1 Drittelsführung Club da hockey Engiadina am Ende klar mit 2:6 (2:1, 0:2, 0:3).

Heinz Minder, Illnau


Mit frei Siegen (7:2 auswärts bei Kreuzlingen-Konstanz, 7:4 über St. Gallen und 8:7 bei Lenzerheide-Valbella) hat der EHC Illnau-Effretikon (EIE) die erste Saisonhälfte eher bescheiden abgeschlossen. „Es gibt noch 30 Punkte zu vergeben“, stellte Stefan Kellenberger vor der Heimpartie gegen Engiadina fest. Der EIE-Trainer nominiert Ives Förderreuther, Sohn von ex-EIE-Spieler und Trainer Andres Fördereuther und in Diensten der Klotener Flyers (Elite) zum Meisterschaftsdebüt im EIE-Dress. Ives kam der Überzeugung seines Vaters nach „in der schlecht harmonierenden EIE-Mannschaft“, gegen die Bündner „nicht wunschgemäss zur Geltung“.

Aus der Rehabilitation für die Vorrundenniederlage wurde nichts, wie aus der Bestätigung des letzten Sieges des EIE vor Jahresfrist, als die Zürcher Oberländer die favorisierten Gäste aus dem Unterengadin im Spielrausch des letzten Drittels zerzausten und mit 6:1 gewannen.

Die Facts der nunmehr achten Saisonniederlage im elften Spiel: Die EIE-Führung durch Christian Röder per Shorthander (eigener Ausschluss Ginesta) und Vorarbeit von Golob, nach acht Minuten realisiert, schmolz so rasch wie der viel gefallene Dezemberschnee im einsetzenden Föhn- und Regenwetter. Ausgleich nach 21 Sekunden durch Pult, als Benjamin Ginesta noch immer auf der Strafbank sass – per Powerplaytreffer Nummer 1.

Marco Vögelis abermalige Führung, uneigennützig und gut über die rechte Seite vorbereitet durch Marc Andersen (12.), egalisierte Corsin Gantenbein nach Spielhälfte, bei Ausschluss von Röder – per Powerplaytreffer Nummer 2. Und vor Ende Mitteldrittel gelang den Gästen verdientermassen der Zweitore-Vorsprung, als Fäh auf der Strafbank sass, abermals durch Corsin Gantenbein – per Powerplaytreffer Nummer 3.

„Wir haben das zweite Drittel bestimmt“, freute sich Berni Gredig. Engiadinas-Headcoach gestand, dass „wir in unseren letzten Spielen kaum Tore in Überzahlphasen erzielen konnten“. Diese haben sich die Bündner nun für den Auftritt in Effretikon aufgespart und leiteten damit die Wende in diesem Treffen ein, das anfangs und am Schluss von starkem Regenfall begleitet war.

Illnau-Effretikon spielte am Anfang gut, dominierte das erste Drittel leicht und führte entsprechend verdient 2:1. Doch dann bekundeten die Einheimischen zu Beginn des Mitteldrittels phasenweise grösste Mühe, sich aus dem eigenen Verteidigungsdrittel lösen zu können. Röder, Hollenstein und Golob verpassten das durchwegs möglich scheinende 3:1. Der EIE scheiterte wieder an seiner diesjährigen ominösen Zweitore-Schallmauer und schaffte den lösenden und befreienden dritten Treffer nicht. Das Spiel nahm nun eine Wende. Bedingt durch zwei schwach agierende Unparteiische wurde die Begegnung ab Mittelabschnitt zerpfiffen. Viele Unterbrüche und Ausschlüsse gegen den EIE kennzeichneten nun das Treffen. Via Torgestänge fiel knapp nach Spielhälfte der 2:2 Ausgleich, als Christian Röder seine zweite Strafe in direkter Folge ab zu sitzen hatte.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Giordano Grassi und Mattia Torti den Bündner Andri Pult wegen unsportlichem Verhalten bereits zum Ärger von Berni Gredig für zehn Minuten ausgeschlossen. Als dann Corsin Gantenbein einen „Zweier“ kassierte, reagierte Gredig an der Bande vehement und forderte einen der beiden Spielleiter zur Klärung an die Mannschaftsbank. Beim EIE, der allein im zweiten Drittel acht Zweiminuten-Ausschlüsse kassierte, muss schliesslich auch Gabriel Gretler wegen unsportlichem Verhalten für zehn Minuten in die Kühlbox. Dass sich die Schiedsrichter in der zweiten Drittelpause mit EIE-Trainer Stefan Kellenberger zu langen Diskussionen einliessen, zeugte von wenig Autorität und bestätigt den Gesamteindruck, dass die beiden Spielleiter in diesem keinesfalls schwierig zu leitenden Match überfordert waren.

Durch die teils nicht nach zu vollziehenden Entscheide der Unparteiischen ging beim Heimklub die Konzentration ganz verloren. Kurz vor Ende des Mitteldrittels und zu Beginn des letzten Druchganges musste Illnau-Effretikon über drei Minuten lang gegen eine doppelte Überzahl ankämpfen, zumal sich die Einheimischen wegen Reklamierens noch eine Bankstrafe einhandelten (40.).

Die Vorentscheidung fiel mit der Höchststrafe gegen den EIE. Bei Ausschluss von Adrian Müller (Engiadinas interner Strafbankkönig), schaffte Andri Pult knappe 13 Minuten vor Schluss das wichtige 4:2 per Shorthander. Dieser vierte Treffer war wie ein vorzeitiger KO-Schlag in die Magengrube der EIE-Spieler. Da nahm Gredig ein Time-out (48:12) und gab taktische Anweisungen für die noch verbleibenden Spielminuten. Stefen Kellenberger nutzte den Unterbruch zur Ansage. „Es gibt nur noch eines. Wir müssen alles nach vorne werfen und alle müssen ab sofort Vollgas geben“. Der EIE-Trainer rief in Erinnerung, dass „nun alles nur noch Kopfsache“ sei.

Kurz nach dem Time-out war für Illnau-Effretikon alles gelaufen. Domenique Campos hatte zum 5:2 getroffen. Die vielen Strafen, ob berechtigt oder nicht, brachen dem EIE im Mitteldrittel das Genick. Dell’Andrinos 6:2 war am Schluss nur noch bedeutungslose Zugabe. Club da hockey Engiadina gewann am Ende verdient, wenn vielleicht auch etwas zu hoch, nicht zuletzt dank seiner drei Powerplaytoren. Die Engadiner hatten Glück. Beim Einspielen, eine halbe Stunde vor Spielbeginn, schien sich Torhüter Mattia Nogler bei einer Abwehr leicht verletzt zu haben. Mit schmerzverzogenem Gesicht kämpfte der Schlussmann weiter und wollte seinen Platz unter keinen Umständen Yannick Del Curto, dem Sohn von Davos-Trainer Arno Del Curto, seinen Platz zwischen den Pfosten überlassen.

Illnau-Effretikon erlebte nach zwei Siegen in Folge nun wieder einen Dämpfer und muss vor Jahresende am kommenden Samstag noch ins Rheintal nach Widnau zum Schlittschuh-Club Reinhtal reisen. Der EIE verbleibt derzeit auf dem drittletzten Zwischenrang.

Illnau-Effretikon – Club da hockey Engiadina 2:6 (2:1, 0:2, 0:3).- Kunsteisbahn Eselriet (Effrettikon).- 70 Zuschauer.- SR: Mattoa Torti/Giordano Grassi.- Tore: 8:03. Röder (Golob, eigener Ausschluss Ginesta) 1:0. 8:24 Pult (Corsin Gantenbein, Ausschluss Ginesta) 1:1. 12. Vögeli (Andersen/Fäh) 2:1. 33. Corsin Gantenbein (Stecher, Ausschluss Röder) 2:2. 38. Corsin Gantenbein (Dorta, Ausschluss Fäh) 2:3. 46. Pult (Fries, eigener Ausschluss Müller) 2:4. 48. Campos (Stecher) 2:5. 57. Dell’Andrino (Pult) 2:6.- Illnau-Effretikon: Landis (Lüscher); Hangartner, Gretler; Ginesta, Müller; Fusco, Schweri; Widmer; Grösser, Golob, Röder; Hollenstein, Krstic, Föderreuter; Andersen, Fäh, Vögeli; Schneider.- Club da hockey Engiadina; Nogler (Del Curto); Bott, Stecher, Chasper Pult, Felix; Campos, Flurin Roner; Castellani, Müller; Huder, Dorta, Corsin Gantenbein; Andri Pult, Fries, Dell’Andrino; Sascha Gantenbein, Corsin Roner, Tissi; Jaun.- Strafen: Illnau-Effretikon 12 mal 2-Minuten, plus 1 mal 10-Minuten (Gretler, unsporliches Verhalten); Engiadina 7 mal 2-Minuten, plus 1 mal 10-Minuten (Andri Pult, unsportliches Verhalten).- Bemerkungen: Illnau-Effretikon ohne die Torhüter Volkart und Frutiger; Schlatter (verletzt), Bolli (Seewen/1. Liga); Ikanovic (abwesend), Ersteinsatz von Ives Föderreuter (EIE-Spieler bei Kloten Elite).- 48:12 Time-out Engiadina; 55:20 Time-out Illnau-Effretikon.- Teils starker Regen (vor allem erstes und Schlussdrittel); schwache Schiedsrichterleistung.

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